Das berichtete das italienische Staatsfernsehen RAI. Mehrere Immigranten, die Eigenangaben zufolge mehrheitlich als Palästina, den Irak und Nordafrika stammen, forderten politisches Asyl. Sie sollen noch am Montag per Flugzeug nach Sizilien gebracht werden, da das Aufnahmezentrum der kleinen Insel total überfüllt ist.
Seit Anfang des Jahres erreichten 4.500 Flüchtlinge die Küsten Lampedusas, berichteten die Behörden der knapp 20 Quadratkilometer großen Insel zwischen Sizilien und Tunesien. Seit 1992 wurden 70.000 Immigranten aufgegriffen. Der Druck der Flüchtlinge auf unsere Insel ist zu groß, beschwerte sich Bürgermeister Bruno Siracusa. Er ersucht seit Monaten um eine stärkere Hilfe der Zentralregierung in Rom, um dem ständigen Flüchtlingsstrom Stand zu halten. Die Insel bangt auch um ihr Image als Urlaubsparadies. Die Flüchtlinge mischen sich unter die Touristen, das schadet unserem Ansehen in der Hochsaison, so der Bürgermeister.
Auch Sizilien rief die Regierung Berlusconi auf, einen Notstandsplan zu Gunsten der nordafrikanischen Länder zu entwerfen, aus denen die Flüchtlingsboote in Richtung Süditalien starten. Nur mit verstärkter Entwicklungshilfe könne man die Einwanderungsströme stoppen, die in den vergangenen Wochen Sizilien stark unter Druck setzen, betonte der Präsident des sizilianischen Regionalrats, Salvatore Cuffaro, nach Angaben italienischer Medien am Montag.
Man kann die Flüchtlinge nicht mit Gewalt stoppen. Wir wollen nicht, dass die sizilianischen Küsten zu einem Friedhof werden, sagte Cuffaro, Parteifreund von Ministerpräsident Berlusconi. Er forderte umfangreiche Investitionen, um Arbeitsmöglichkeiten und bessere soziale Begingungen in den nordafrikanischen Ländern zu schaffen.
Die Regierung Berlusconi fordert seit längerem, dass andere europäische Länder Italien beim Kampf gegen die illegale Einwanderung stärker unterstützen. Außerdem verlangt sie, dass die Länder in Afrika und Asien massiver gegen die illegale Immigration vorgehen. Viele Einwanderer betrachten Italien als Transitland und wollen weiter nach Deutschland oder Frankreich.
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