Die Abschiebung dreier gut integrierter Schülerinnen in Wien in der vergangenen Woche schlägt auch Wellen in Vorarlberg. Die Aktion kritischer Schülerinnen veranstaltete am Dienstagabend eine Kundgebung unter dem Motto "Kein Mensch ist illegal". Am Kornmarktplatz in Bregenz versammelten sich zahlreiche Teilnehmer. "Diese Kundgebung soll sich an die aktuelle Politik und vor allem an die aktuelle Asylpolitik und die gerade geschehenen Abschiebungen richten", verdeutlicht Lina Feurstein (17). "Aber grundsätzlich wollen wir auch sagen, dass jede Abschiebung eine zu viel ist", so die Schülerin der BG Gallus.
Redebeiträge und Spendenaktion
Die Aktion kritscher Schülerinnen organisierte unterschiedlichste Redebeiträge. "Uns war es vor allem wichtig, dass wir verschiedene Personen aus verschiedenen Situationen zu Wort kommen lassen", meint Feurstein gegenüber VOL.AT.
Ritsch: "Schäme mich für die Regierung"
Der wohl prominenteste Redner des Abends war Standortbürgermeister Michael Ritsch. "Ich liebe dieses Land, aber ich schäme für diese Regierung“, richtete Ritsch seine Botschaft nach Wien und fordert die automatische Staatsbürgerschaft für jene, die in Österreich geboren wurden.
Aber auch Mitglieder der Initiative "Fluchtpunkt Ländle", Jugendbotschafter und Personen, die selbst einmal flüchten mussten, trugen ihre Meinung zum Thema Abschiebung vor. Paralell zur Kundgebung wurden auch Sachspenden für Geflüchtete in Bosnien gesammelt, etwa warme Kleidung und Schuhe. "Direkt an der EU-Außengrenze sind unzählige Menschen festgesetzt in Lagern, die einfach in einem unmöglichen Zustand sind", verdeutlicht Maximilian Kubesch (16) von der Aktion kritischer Schülerinnen. Im Laufe des Abends kamen zahlreiche Spenden zusammen.
Abschiebung mit fatalen Folgen
"Abschiebungen stoppen. Sofort" - so lautet die klare Botschaft der Aktion. "Prinzipiell macht es einfach gar keine Sinn, Schülerinnen, die gerade in der Ausbildung sind, abzuschieben", gibt Kubesch im VOL.AT-Interview zu verstehen. Das selbe gelte auch für alle anderen Menschen in Ausbildung. Immer wieder komme es im Land etwa auch zur Abschiebung von Lehrlingen. Diese Personen abzuschieben, sei fatal für die Betroffenen und deren Umgebung. "Da muss man einfach schauen, das man da die Gesetze so ändert, dass diese Menschen bei uns bleiben können, weil sie einfach bestens integriert sind", meint der AHS-Landesschulsprecher.
(Red.)
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