Der renommierte Migrationsexperte und Hittisauer Gerald Knaus präsentiert im "Vorarlberg Heute"-Interview seine Lösungsvorschläge für die weltweite Migrationskrise.
Einer seiner zentralen Vorschläge für eine bessere Flüchtlingspolitik: EU-Staaten sollen gemeinsame Asylzentren einrichten und dort entscheiden, wer bleiben darf und wer zurück muss. Das Ziel müsste es sein, weniger Grenzen zu schließen und dafür mehr Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern zu schließen, so der Vorarlberger Experte für Flüchtlingsströme und internationale Migrationsabkommen.
Die Rückführung soll für die Herkunftsländer ein faires Angebot inkludieren - einen nicht näher genannten Anreiz liefern, dass die Länder ihre Geflüchteten wieder zurück nehmen.
Speziell für die Flüchtlinge, die aus Afrika über das Mittelmeer nach Europa kommen, mache ein Rückführungsabkommen in beiderseitigem Interesse Sinn, weil diesen Menschen in Europa oft der Schutz verweigert werde. Die Schaffung von Anreizen solle helfen, dass Menschen sich erst gar nicht mehr nach Libyen und die gefährliche Bootsreise nach Europa begeben.
"Wir müssen einen Weg finden, dass weniger Menschen in die Boote steigen, aber gleichzeitig, die retten, die in den Booten sind."
"Alter Rhein": Historisches Musterbeispiel für Völkerverständigung
Migrationsexperte Gerald Knaus führt in dem Interview den "Alten Rhein" zwischen dem österreichischen Hohenems und der Schweizer Gemeinde Diepoldsau als historisches Musterbeispiel für Völkerverständigung an. Im zweiten Weltkrieg sind viele Juden vor dem Nazi-Regime über Hohenems in die Schweiz geflüchtet, um in Sicherheit zu sein. In Diepoldsau gab es ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge. Oft wurden die Geflüchteten von der Schweiz aber wieder zurück über die Grenze gebracht.
Dass integrierte Lehrlinge abgeschoben werden, versteht Knaus nicht.
(Red.)
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