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Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen

Ein Mann mit vielen Gesichtern
Ein Mann mit vielen Gesichtern ©Pezold
Für jedes Wehwehchen gibt es ein Kraut, Ernst Mohr findet die Kräuter in den Bergen und im Rheinvorland.  Altach. (thp) In seinem Schrebergartenparadies findet der passionierte Kräutersammler die Ruhe, die er für seine kreative Arbeit braucht.
Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen

Tropfen, Salben und Tinkturen stellt Ernst Mohr in seinem Labor her, Löwenzahn, Brennnessel und Lindenblüte dienen dem Heilpraktiker dazu, seine wirksamen Heilmittelchen zu kreieren. 1942 geboren, nahm ihn seine Mutter schon früh mit in den Wald, um Kräuter zu sammeln: „Das Wissen um die Heilkraft der Kräuter hat mir meine Mutter hinterlassen!“

Ein Mann mit vielen Gesichtern

Immer nur Lächeln, das kennt man von Ernst Mohr, am Götzner Markt auf dem Kirchplatz bietet er seit vielen Jahren seine Produkte an, doch reich wird er damit nicht, hat er doch ein großes Herz für alle Leidenden und verschenkt oftmals ein Sälbchen hier und eine Teemischung dort. Der Gründer des Spielkreis Götzis ist nicht nur ein begeisterter Operettenfan, er fotografiert leidenschaftlich und spielt noch heute seine Rollen, wenn auch hauptsächlich am Markt. „Da kann es dann schon mal vorkommen, dass ich lautstark anfange zu singen, sehr zur Belustigung der Marktgänger“, schmunzelt der Schauspieler aus Berufung. Ein Mann, der eigene Wege geht und sich nicht beirren lässt, wenn ihm eine neue Idee den Schlaf raubt und er sich in seiner „Hexenküche“ ans Werk macht. Mohr ist nicht nur ein begnadeter „Salbologe“ sondern wahrlich ein Erfinder, der die natürlichen Ressourcen ausnützt und studiert hat, welches Kräutlein wofür gut ist. Wer würde hinter diesem Naturmenschen einen Stickerei-Verkäufer vermuten, der die ganze Welt bereist hat? Privat hat ihm sein anstrengender Job nicht immer Glück gebracht, sein größtes Glück jedoch ist seine einzige Tochter. Viele Stunden verbringt er heute, wo er Zeit hat, in seinem Schrebergarten. Das kleine Paradies am Rande von Mäder ist ein Rückzugsort, in dieser kleinen Oase sammelt er Kraft und Zuversicht.

Komm, wir retten die Welt

Als das Marktrecht der Marktgemeinde Götzis wieder aktiviert wurde, war Ernst Mohr derjenige, der das aktive Treiben auf dem Marktplatz forciert hat, der dafür sorgte, dass es diesen allseits beliebten Samstagstreff mitten im Dorf gibt, wo Fröhlichkeit und Lachen vorherrschen – ganz so wie er es am liebsten hat. Überhaupt liegt dem Heilpraktiker das Wohlbefinden seiner Mitmenschen sehr am Herzen, am liebsten würde er die Welt retten. Und so sieht man ab und an einen einsamen Pilger, der dem Lauf der Frutz folgt, in seinem Korb Spitzwegerich und Ringelblume, Königskerze und Thymian.

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