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Kurt Flasch, einer der profiliertesten Kulturwissenschaftler unserer Zeit, erhält den Tractatus

Lech - Der deutsche Philosophiehistoriker Kurt Flasch wird mit dem zum zweiten Mal vergebenen Essay-Preis "Tractatus" des Philosophicum Lech geehrt.

Der 80-jährige Flasch erhält die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung exemplarisch für sein Werk “Kampfplätze der Philosophie”, teilte das Philosophicum Lech am Freitag mit. “Unsere Wahl fiel auf Kurt Flasch, weil er (…) gezeigt hat, dass das Denken immer aus lebendigen Kontroversen besteht”, erklärte Jury-Mitglied Ursula Pia Jauch.

Flasch befreie die vermeintlich verstaubte Philosophiegeschichte aus toten Archiven sowie abstrakten Systemen, sagte Jauch. Es gelinge ihm, Wendepunkte der abendländischen Philosophie auf fesselnde Weise neu zu erschließen. “Nicht zuletzt hat uns Kurt Flasch gelehrt, dass das Mittelalter nicht ‘dunkel’ war und die Geschichte der Philosophie eine äußerst lebendige Affäre ist, die ganz direkt in die gegenwärtige Welt hineinreicht”, so Jauch. Neben der Schweizer Philosophin gehören auch der österreichische Journalist Helmut A. Gansterer und der deutsche Schriftsteller und Philosoph Rüdiger Safranski der Jury an.

Der auf Anregung des Schriftstellers Michael Köhlmeier ins Leben gerufene Essay-Preis zählt laut Philosophicum Lech zu den höchstdotierten im deutschsprachigen Raum. Mit dem “Tractatus” werden laut Konrad Paul Liessmann, wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung, herausragende kulturwissenschaftliche Publikationen ausgezeichnet, “die philosophische Fragen in erweitertem Sinne ambitioniert und einer breiten Öffentlichkeit verständlich diskutieren”. Als Kriterien sind dabei die Originalität des Denkansatzes, die sprachliche Gestaltung und die Relevanz des Themas festgeschrieben. Im vergangenen Jahr wurde der österreichische Literat Franz Schuh zum ersten Preisträger gekürt.

Seine Auszeichnung wird Flasch am 25. September (21.00 Uhr) im Rahmen des Philosophicums Lech verliehen, das von 22. bis 26. September stattfindet. Das diesjährige Motto lautet “Der Staat. Wie viel Herrschaft braucht der Mensch?”.

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