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Kunstgenuss und Partyspaß

Wilhelm Otten erklärt die faszinierende Färbetechnik der Ikat-Stoffe.
Wilhelm Otten erklärt die faszinierende Färbetechnik der Ikat-Stoffe. ©Margarethe Ruff
"Lange Nacht der Museen" in Hohenems

Über 2000 Besucher bei der 11. “Langen Museumsnacht” in Hohenems.
Im Zelt hinter dem Jüdischen Museum wird eifrig gearbeitet. Naima, Noah, Lucy und Lorenz verrühren Maismehl, Zitronensäure, Backpulver und Öl zu einem Teig und kneten ihn, bis er bröselig wird. Dann füllen sie den Teig in zwei Hälften eines Tischtennisballs – fertig sind die Badekugeln. Mit der Badekugelwerkstatt und einer anspruchsvollen Rätsel-Rallye bot das Jüdische Museum im Rahmen der Museumsnacht jungen Besuchern ein besonderes Unterhaltungsprogramm. Die erwachsenen Besucher waren zur Abschlussveranstaltung der Sonderausstellung “Ganz rein”, der Geschichte der Reinigungsrituale, eingeladen. Im Foyer des Museums sorgte das Christoph Waibel Jazz & Blues Trio für Partystimmung – bis in den frühen Morgen. Zum Preis einer Kinokarte konnten die Besucher anlässlich der “Langen Museumsnacht” 86 Häuser in Vorarlberg und Liechtenstein besichtigen. Über 2000 Kunst-, Kultur- und Geschichtsinteressierte nutzten das Angebot in Hohenems. 1240 Eintritte, weit mehr als in den vergangenen Jahren, konnte das Jüdische Museum, verzeichnen, über 500 Eintritte der Otten Kunstraum, über 150 “Stoffels- Säge-Mühle” und knapp 200 das “Museum auf Zeit”. Im “Museum auf Zeit” wurde neben einem übergroßen Modell der Burg Alt-Ems auch die Ausstellung “Kästle – die weiße Legende” gezeigt, eine nahezu lückenlose Schimodellsammlung. Im Rahmenprogramm sprach Dr. Norbert Peter über die vom Kulturkreis erstellte neue Flurnamenkarte von Hohenems. In Stoffels Sägemühle erklärte Ing Bernd Amann die Funktionsweise historischer Müllereimaschinen. Die neue Ausstellung im Otten Kunstraum, “Schönheit als Notwendigkeit. Gewobenes und Gemaltes aus der Sammlung Otten” die der Gegenüberstellung von Gewobenem und Gemaltem gewidmet ist, stieß auf reges Publikumsinteresse. Gebrauchstextilien aus Lateinamerika, Afrika und Asien werden gemeinsam mit gegenstandsfreien Arbeiten von Künstlern wie Eduardo Chillida, Adolfo Estrada, Helmut Federle, Johannes Itten u.a. gezeigt Das faszinierendste und wohl kostbarste Stück der Sammlung ist ein Umhang aus der Nasca-Periode (200-600 n.Chr.) der sich als Grabbeigabe im trockenen Sand der südperuanischen Wüste fast zwei Jahrtausende lang erhalten hat. Wilhelm Otten bezeichnete in seiner Vernissagerede als gemeinsamen Nenner der Ausstellung die Abstraktion und meinte, Ziel der Ausstellung sei es auch, den Besuchern das Bewusstsein zu geben, dass sich die gezeigten Textilien, hergestellt von einfachen Menschen aus aller Welt, im künstlerischen Anspruch auf derselben Augenhöhe mit der bildenden Kunst befänden.

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