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"Kunst und Bau"-Sieger ermittelt

Marbod Fritsch wird auf Vorschlag des Beirates für Kunst und Bau mit der künstlerischen Gestaltung des Bäuerlichen Bildungszentrums für Vorarlberg betraut.

Für die Erweiterung des Landeskrankenhauses Bregenz empfiehlt der Beirat das von Christian Konzett vorgelegte Konzept “Kunst und Krankenhaus”. Landesrat Hans Peter Bischof lobt die hohe Qualität der eingereichten Projekte und die professionelle Arbeit der Jury.

Die Empfehlungen des Beirates bedeuten eine wesentliche Unterstützung des künstlerischen Schaffens in Vorarlberg und schaffen darüber hinaus für viele Menschen Begegnungsmöglichkeiten mit Kunst im öffentlichen Raum, betont Bischof: “Damit ergibt sich auch die Chance, Verständnis für die zeitgenössische Kunst zu entwickeln, was eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe ist.”

Marbod Fritsch wählt beim Bäuerlichen Bildungszentrum den Innenhof der Schule als Ort seiner künstlerischen Intervention. Die heterogenen Architekturbauteile mit Gebäuden aus drei unterschiedlichen Bauphasen werden subtil miteinander vernetzt. Aufgrund der grauen Situation im Innenhof wird sowohl im Innen- als auch im Außenbereich ein wirksames Farbkonzept vorgeschlagen. Ein immaterieller und zugleich realer Farb- und Gedankenraum soll entstehen. Ein Ort der Phantasie und Imagination inmitten der Schule. Im Verbindungsgang, der Alt und Neu zusammenführt, wird ein abstraktes Bild bestehend aus verschieden farbigen horizontalen Linien gemalt. Auf ausgewählten Fenstern des Innenhofes werden Bilder mit vertikalen Linien gemalt. Von bestimmten Positionen aus sind – durch die vorderen Fenster im Hof in Verbindung mit dem sich dahinter befindlichen Glasbild – Worte zu lesen. Durch die unterschiedliche Größenanordnung der vorderen und hinteren Linien entsteht eine Verkürzung des Raumes, eine optische Täuschung: Ein Bild wird durch die Überlagerung mit einem anderen Bild zu einem Wort. Es wird lesbar.

Für das LKH Bregenz schlägt Christian Konzett an verschiedenen Orten des Krankenhauses Tonbandaufnahmen vor. Ein Mikrofon wird als gut sichtbares Objekt für die Dauer eines Jahres abwechselnd in diversen Räumlichkeiten des Krankenhauses (Labor, Küche, OP, Warteraum, Speisesaal etc.) sämtliche akustischen Signale seiner näheren Umgebung einfangen. Die Aufzeichnungen erfolgen über einen Zufallsgenerator, im Schnitt einmal wöchentlich, dauern jeweils 52 Minuten und werden ungehört mit einem dazupassenden Wiedergabegerät im Archiv des Hauses deponiert, wo sie für die nächsten hundert Jahre unter Verschluss gehalten werden.

In den Richtlinien zu Kunst und Bau ist verankert, dass ein Prozent der Nettoerrichtungssumme aller Landeshochbauten für Kunst und Bau zu verwenden ist. Bei Hochbauten, bei denen keine künstlerische Arbeit realisiert wird, geht das Geld nicht verloren, sondern wird in einem Pool gesammelt, aus dem andere Projekte im öffentlichen Raum mitfinanziert werden können.

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