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Kummenberg Gemeinden gedenken ihrer NS-Opfer

Rainer Gögele, Gerd Hölzl, Gottfried Brändle und Christian Loacker vor der neuen Gedenktafel am Garnmarkt
Rainer Gögele, Gerd Hölzl, Gottfried Brändle und Christian Loacker vor der neuen Gedenktafel am Garnmarkt ©Christof Egle
Gedenktafel am Götzner Garnmarkt als neues Mahnmal
Gedenkveranstaltung NS Opfer der Kummenberg Gemeinden

Kummenberg. „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren“. Dieses Zitat des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker stand stellvertretend für das Anliegen der zahlreichen Besucher einer Gedenkveranstaltung am Götzner Garnmarkt.

In der Zeit der NS-Herrschaft von 1938 bis 1945 wurden insgesamt 19 Menschen aus den Kummenberggemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder vom damals herrschenden Regime umgebracht, größtenteils in Vernichtungslagern. Um ihnen ein würdiges Andenken zu erhalten wurde nun eine Gedenktafel gegenüber der Kathi-Lampert-Schule – auch sie war unter den Opfern – von den Bürgermeistern der Region enthüllt. An diesem Ort der Geschäftigkeit und der guten Laune ein kleiner Ort der Ruhe und Besinnung, der zum Nachdenken anregen soll, ganz unter dem Motto: „Niemals vergessen“.

Parallel dazu wurde auch ein neues Buch „Die NS-Opfer der Kummenberg Gemeinden“ präsentiert. Hauptinitiatoren dieser Arbeit waren dabei Harald Walser, Wolfgang Berchtold und Werner Gächter. Das Buch erzählt vom Schicksal der Opfer, aber auch von den Tätern. Es handelt vom durchaus unterschiedlichen Zugang der Gemeindeoberhäupter der damaligen Zeit, wie Herausgeber Harald Walser beschreibt. So sticht etwa der damalige Altacher Bürgermeister Oskar Kopf positiv heraus, wodurch es in Altach kein einziges direktes Euthanasie Opfer zu beklagen gibt. „Man sieht, es gab auch damals innerhalb des Systems durchaus auch Möglichkeiten, sich gegen die größten Grausamkeiten zu wehren“, stellte Walser fest.

Angestoßen wurde die ganze Thematik vom jungen Studenten Alp Sanialp, der bei den Gemeinden einen fehlenden Gedenkort einmahnte. Umrahmt wurde die Veranstaltung nicht nur vom einem Bläserquartett der Musikschule Tonart, sondern auch durch eine Performance der Schüler der Kathi – Lampert Schule, die weiteren Opfern der damaligen Zeit gedachte und den Wahnsinn zu versinnbildlichen versuchte.

Neben den Initiatoren und den Bürgermeistern Christian Loacker, Gottfried Brändle, Gerd Hölzl und dem Mäderer Vize Rainer Gögele (BM Rainer Siegele war verhindert), interessierte Besucher waren unter anderem die Historiker Meinrad Pichler, Werner Bundschuh und Ulrich Nachbaur. Die beiden Vizebürgermeister Clemens Ender (Götzis) und Kuno Sandholzer (Altach) sowie der Götzner Altbürgermeister Werner Huber waren genauso vor Ort wie die beiden Direktoren der Kathi-Lampert-Schule Gerhart Hofer und der sich im gleichen Gebäude befindlichen Volkshochschule Stefan Fischnaller.

CEG

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