Die Auswahl fällt nicht leicht. Soll es Beate, die feurige Draufgängerin sein, die ihr Temperament des öfteren unter Beweis stellt und vor Freude Luftsprünge macht, doch wenn es nicht nach ihrem Willen geht, schon mal zornig werden kann? Oder doch lieber Edith, die Vernünftigste in der Runde, die die Sache sehr gemütlich angeht und es gerne mag, wenn sie am Kopf gekratzt wird? Und dann wäre da auch noch die hübsche Halde, die bei einem Schönheitswettbewerb mit einem dritten Rang prämiert wurde. Es ist für jeden Geschmack eine dabei. Jeder, der möchte, kann für gewisse Zeit Besitzer einer dieser tollen Braunvieh-Ladys werden. 14 Stück Vieh stehen auf dem Kräuterbauernhof der Familie Erath in Au zur Auswahl. Nicht zum Kauf, aber zu mieten!
Internet-Kuh
Wie das geht? Ganz einfach. Auf der Homepage www.kuhforyou.at nachsehen und sich den Liebling aussuchen. Wir sehen dann nach, ob die gewünschte Kuh gerade vermietet ist oder nicht, und dann können wir mit dem zukünftigen Besitzer auf Zeit ausmachen, welches Paket er gerne haben möchte”, erklärt Bianca Erath. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, die sich die 32-Jährige gemeinsam mit ihrem Bruder Mathias (28) ausgedacht hat. Man kann eine Kuh für acht Wochen mieten oder gleich für ein halbes Jahr. Beim Winter-Package etwa, das sechs Monate dauert, bekommt man 25 Kilo Käse der eigenen Kuh zugesandt, kann sie während der ganzen Zeit über die Live-Kamera im Stall beobachten und sie auch besuchen kommen. Natürlich bekommt man auch ein Bild seiner Kuh zugeschickt, damit man es sich auf das Nachtkästchen stellen kann, wenn man möchte. Zusätzlich kann man eine Pferdeschlittenfahrt machen, wenn man auf Besuch kommt.
Man kann auch versuchen, seine Kuh selbst zu melken”, meint Mathias augenzwinkernd. Doch zuerst muss man sie natürlich aus den 14 anderen herauskennen.” Gar keine so leichte Aufgabe. Aber wer sich wirklich mit den Tieren beschäftigt, dem fällt das nicht schwer. Jede Kuh ist einzigartig. Das fängt bei ihrem Aussehen an, jede hat aber auch ihren eigenen Charakter”, so der Jungbauer. Auf die Idee des Kuh-Vermietens stießen die Eraths in einem Zeitungsartikel über einen irischen Bauern, der seine 500 Schafe auf diese Art vermarktet. Bei einer Recherche im Internet fanden die Eraths heraus, dass es so etwas in der Schweiz schon gibt. Es dauerte nicht lange, bis sie ihr eigenes Konzept erstellt hatten.
Zugang zur Landwirtschaft
Es ist für uns eine tolle Möglichkeit, die Landwirtschaft in ein reizvolles Licht zu rücken”, meint Mathias. Auch Menschen, die sonst keinen Zugang zu ihr finden, interessieren sich so plötzlich dafür.” Seit Oktober, als sie ihre Idee das erste Mal auf einer Messe in Karlsruhe präsentierten und ihre Hompage ins Internet stellten, haben sich Mieter aus Deutschland und der Schweiz gemeldet. Das wundert den Bauern nicht. Das Angebot scheint vor allem für Leute aus der Stadt und Familien mit Kindern interessant. Ein Bregenzerwälder wird sich wahrscheinlich nicht dafür interessieren, wie eine Kuh gehalten wird. Das weiß er selber.” Vermietet sind derzeit die Fürstin, die Anführerin der Herde, und Karin, die Rekordhalterin im Fressen. Wahrscheinlich sprechen Menschen diese Eigenschaften besonders an”, mutmaßt Mathias. Die Eraths selbst machen da keinen Unterschied. Sie lieben alle ihre Rindviecher.
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