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Künstler schoss in Wiener Handygeschäft um sich

Nach dem Konsum von Vodka, ein paar Bier, einem Joint und Schlaftabletten ist im vergangenen Juli ein bekannter Künstler mit einem Revolver bewaffnet in ein seinem Wiener Atelier nahe gelegenes Handygeschäft gegangen und hat dort um sich geschossen. Zunächst bedrohte er den Geschäftsbesitzer, dann schoss er auf Einrichtungsgegenstände. Am Donnerstag wurde er im Straflandesgericht verurteilt.


Der gelernte Maler und Vergolderer nahm das Urteil wegen gefährlicher Drohung, unerlaubten Waffenbesitzes und Sachbeschädigung in der Höhe von 14 Monaten bedingt an. Die Tat wurde in einem Zustand der vollen Berauschung im Sinne des Paragrafen 287 Strafgesetzbuch begangen. Der Künstler muss zudem Schadenersatz leisten und eine Alkoholtherapie absolvieren. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Dem 51-Jährigen wurden an dem Tag der Tat sechs Zähne gezogen. Um aufgrund der Schmerzen schlafen zu können, habe er Alkohol, das Cannabis sowie die Tabletten zu sich genommen. Danach könne er sich an nichts mehr erinnern. “Dann bin ich im Häfen aufgewacht”, erzählte der Angeklagte Richterin Hannelore Pilz.

Mit dem Revolver, der seiner Frau gehört und den sie im Nachtkasterl aufbewahrte, ist der Künstler in das Handygeschäft gegangen und hat den Betreiber die Waffe mit den Worten “Bist du ein Freund oder ein Arschloch” entgegengehalten, wie das Opfer im Zeugenstand erzählte. Dann habe der 51-Jährige in die Decke und auf den Fernseher geschossen. Mit dem Kolben habe er dann auch noch die Vitrine eingeschlagen. “Ich hab mir das nicht von ihm erwartet”, sagte der Geschäftsbetreiber, der den Künstler vor dem Vorfall als Freund bezeichnete. Streit habe es zuvor nicht gegeben.

Laut seinem Anwalt hatte er ein “schweres Blackout”, die ganze Sache tue seinem Mandanten sehr leid. “Er ist nach dem Vorfall in mein Geschäft gekommen und hat sich entschuldigt”, sagte der Zeuge. “Ich hab scheinbar zur falschen Zeit mit Waffen hantiert”, meinte der 51-jährige Angeklagte, der sich geständig zeigte. “Ich bin froh, dass niemandem etwas passiert ist.”

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