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Künftig Pizza im „Gösser“?

Hier floss das „helle Gold“ einstmals in Strömen.
Hier floss das „helle Gold“ einstmals in Strömen. ©VOL.at/ Steurer
Bregenz (VN-tm) - Brauunion verhandelt mit i+R Schertler. Aber auch Pizzeria an Braugaststätte interessiert.

Die Bregenzer Studenten werden das traditionelle „Weihnachtsbockbier“ vermissen. Aber es hilft nichts, die Linzer Brau­union AG kommt mit dem Verkauf der Gösser-Immobilie in der Bregenzer Innenstadt nicht vom Fleck. „Nicht vor Jahresende“ rechnet Unternehmenssprecherin Veronika Fiereder mit einem positiven Abschluss. Die Brauunion hatte im Juli 2011 angekündigt, dass man sich vom Langzeitpächter Greber trennen werde. Im September machte Greber dann den Laden dicht. Seither stehen die 17.000 m2 gleich neben dem Rathaus der Landeshauptstadt leer.

Zwei Investoren an der Angel

Immerhin, Fiereder spricht von zwei ernsthaften Interessenten aus Vorarlberg. Beide würden als Investoren auftreten und wollten gastronomische Konzepte umsetzen. Die Verhandlungen ziehen sich. Wer die beiden sind, sagt sie nicht. Von den „üblichen Verdächtigen“ winkt Baumeister Peter Greußing für Rhomberg Bau ab: „Kein Interesse“. i+R Schertler Alge dagegen steht in Verhandlungen. „Wir sind noch dran, gewisse Dinge zu klären“, bestätigt Projektentwickler Kurt Maier. Für die Bregenzer Investbau hat Thomas Kinz hingegen sich die brachliegende Biergaststätte mit traditionsträchtigem Saal angeschaut und beim Kaufpreis nur milde gelächelt. „900.000 Euro“ wolle die Brauunion. „Das rechnet sich nicht.“ Die kolportierte Investitionssumme von 1,6 Millionen Euro hält Kinz für viel zu klein: „Wer immer da investiert, muss mit dem Doppelten rechnen“, darunter sei das „Gösser“ nicht sanierbar. Warum? „Der Saal braucht eine Klimaanlage“, die ganze Elektrik sei im Eimer, für Behinderte sei der Gössersaal bis zuletzt gar nicht zugänglich gewesen. Ein großer Lift muss also her. Zudem sei bei einer Neubelebung der Biergaststätte mit geharnischten Protesten aus der Nachbarschaft zu rechnen.

Als weiterer Interessent in Bregenz selber kommt einzig der albanische Gastwirt Sadi ins Spiel, der sich den Ankauf durchaus vorstellen kann. „Wir haben vor Kurzem den Schillerpark gekauft und sperren dort in Bälde ein mediterranes Restaurant auf.“ Neben dem ehemaligen Heidelberger Fass, das Sadi in den 1990er-Jahren in „La Taverna Due“ verwandelt hat, gehört ihm eine Pizzeria am Bregenzer Kornmarkt und noch ein wenig mehr in der Stadt. Die Kaufsumme von 900.000 Euro schrecken ihn nicht. Aber auf einen Rückruf der Brauunion für einen ersten Besichtigungstermin wartet er seit Wochen vergebens. Vielleicht sind die Quellen für stark Gehopftes aber auch endgültig versiegt am Eingang der Anton-Schneider-Straße. Denn dass sich der schwedische Textilriese Hennes & Mauritz und die spanische „Zara“-Kette schon länger nach einem Standort in der Bregenzer Innenstadt umsehen, pfeifen die Spatzen von den Dächern.

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