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KUB geht dem Mythos in der Kunst nach

Bregenz - Mit Werken von Joseph Beuys, Matthew Barney, Douglas Gordon und Cy Twombly geht die Ausstellung des Kunsthaus Bregenz (KUB) der Idee des Mythos als Quelle des künstlerischen Handelns nach. 

Die zentrale Idee ist laut Kurator und KUB-Direktor Eckhard Schneider das Todesmotiv. „Mythos“ gehört zu einer zweiteiligen Ausstellungsfolge, die zwei wesentlichen Quellen künstlerischen Handelns nachgeht – dem Objekt und dem Mythos. Die Ausstellung wird am Freitag eröffnet.

Waren in der Vorgänger-Ausstellung „Re-Object“ Werke Marcel Duchamps der Ausgangspunkt, bildet nun Joseph Beuys (1921 bis 1986) das Bezugsfeld für die künstlerischen Strategien von Barney, Gordon und Twombly. Beuys’ Werk „Straßenbahnhaltestelle – ein Monument für die Zukunft“, das der Künstler 1976 für die Biennale Venedig realisierte, gehört zu seinen bedeutendsten Werken. Für spätere Ausstellungen verfügte Beuys, das 29-teilige Werk nicht aufrecht, sondern waagrecht zu zeigen. Das Exponat, das von Erinnerung, Krieg und Geschichte erzählt, wird demnach als „stillgelegte Aktion“, wie es KUB-Direktor Schneider auf der Pressekonferenz am Donnerstag nannte, präsentiert.

Durch die Arbeiten des 1966 in Glasgow geborenen Douglas Gordon zieht sich laut Schneider als „mythisch-tragischer Grundton“ der Zwiespalt des Menschen. Gordon zeigt in der Ausstellung die eigens für „Mythos“ angefertigte Installation „Forty“. Zentrales Element ist ein menschlicher Schädel mit 40 ausgefrästen Sternen, die für das Alter des Künstlers stehen, in einer Vitrine mit Spiegeln. Ebenfalls mit Spiegeln arbeitet sein Werk „The Path of Least Resistence“ (2007), für das der Künstler sein Blut auf zwei Spiegel am Boden spritzte. Der schottische Künstler bezeichnete Blut auf der Pressekonferenz als eines der explosivsten Materialien.

Der amerikanische Künstler Matthew Barney, geboren 1967, setzt in seinen Werken auf die Verknüpfung unterschiedlicher mythischer Quellen verschiedener Kulturen. So auch bei der raumfüllenden Skulptur „Cetacea“ (2005), die im KUB erstmals in Europa zu sehen ist. Der 1928 geborene Amerikaner Cy Twombly steuerte den Bildzyklus „Lepanto“ (2001) bei; zwölf Bildtafeln, die die Seeschlacht von Lepanto zum Thema haben. Darin spielt die Idee der Passage und das Bild des Schiffes und der Reise als transformierenden Übergang zwischen Leben und Tod eine wichtige Rolle.

„Es geht um Transformation von Energien und Materialien, um Geschichte und Geschichten“, fasste Kurator und KUB-Direktor Eckhard Schneider die Themen der Ausstellung zusammen. „Im Mythos wird die Wahrheit nicht be-, sondern umschrieben“, so Schneider, der besonders das Zusammenwirken und die Zusammenhänge zwischen den Werken betonte.

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