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Krone-Konflikt geht weiter

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Der Kampf um die „Kronen Zeitung“ geht am Freitag in eine neue Runde. Am Wiener Arbeits- und Sozialgericht findet die Verhandlung Kuhn versus Dichand statt.

„Krone“-Hälfteeigentümer Hans Dichand hatte den geschäftsführenden Chefredakteur Michael Kuhn vor einigen Wochen fristlos entlassen. Kuhn und die deutsche WAZ, der die andere Hälfte an Österreichs größter Tageszeitung gehört, haben dagegen Klage eingereicht. Erscheinen Freitagvormittag alle Geladenen, so könnte die mündliche Verhandlung theoretisch sogar abgeschlossen werden, hieß es auf APA-Anfrage.

Das Urteil ergeht dann, wie in ASG-Angelegenheiten üblich, schriftlich. Ab 9.30 Uhr soll zunächst der von der WAZ nominierte „Krone“-Chefredakteur Kuhn einvernommen werden, danach ist Dichand an der Reihe. Dichand hatte Kuhn vorgeworfen, er habe einen Mitarbeiter ermächtigt, sich nicht geleistete Arbeitszeit gutschreiben zu lassen – Grund genug für die Fristlose. Kuhn, der seit der „Krone“-Gründung 1959 für die Zeitung tätig war, hatte dies zurückgewiesen. Er fühle sich weiterhin als geschäftsführender Chefredakteur und nehme die Entlassung nicht hin, „weil ich der Meinung bin, dass der geschäftsführende Chefredakteur von beiden Gesellschaftern bestätigt wurde und daher nur von beiden entfernt werden kann“. Die WAZ unterstützt diese Sichtweise.

Die Causa Kuhn versus Dichand ist ein weiterer Schauplatz im Konflikt zwischen der Familie Dichand und der WAZ-Gruppe. Seit Jahren schwelt der Streit um die Vorherrschaft das Blattes inzwischen. Zuerst wollte die WAZ Dichands Sohn Christoph als Chefredakteur verhindern, danach verfolgten die Deutschen Dichand seniors Ablöse als Hauptgeschäftsführer. Ein Urteil des Schiedsgerichts im Februar des Vorjahres brachte keinen Schlusspunkt, sondern zementierte die Patt-Situation der beiden „Partner“. Die Schweizer Schiedsrichter gaben Dichand zwar recht und bestätigten ihn als Hauptgeschäftsführer, Ruhe kehrte aber nicht ein.

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