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Krise und Pensionierungswelle bewirken Run auf Lehrer-Ausbildung

Feldkirch - Die Pädagogischen Hochschulen (PH) haben einen regelrechten Ansturm an Studieninteressenten vermeldet: An der PH Vorarlberg wurde ein Plus von von gut 15 Prozent verzeichnet.

An den PH Steiermark und Kärnten und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems gibt es bisher rund 50 Prozent mehr Anmeldungen für das kommende Studienjahr als im Vorjahr. An den PH Oberösterreich und Salzburg wird ein Plus von 40 Prozent gemeldet, an der PH Wien ein Viertel, in Vorarlberg gut 15 Prozent und auch an der PH Tirol ist die Tendenz “steigend”. Die Gründe laut den Zuständigen: Die Aussicht auf einen sicheren Job in Krisenzeiten und die ab 2012 zu erwartende Pensionierungswelle bei Lehrern.

Früher hätten die Wartezeiten für einen Posten von fünf bis sieben Jahren viele, die Lehrer werden wollten, abgehalten. “Jetzt haben sie die Gewissheit, dass sie einen Posten bekommen. Und Lehrer ist ein sicherer Job”, sagt Franz Waltenberger aus der Abteilung für Studien- und Prüfungswesen der PH Oberösterreich. An der PH Salzburg sind die Anmeldezahlen sprunghaft angestiegen, nachdem Medien über die große Pensionierungswelle bei Lehrern ab 2012 berichtet hatten, heißt es aus der dortigen Studienabteilung.

Entwarnung in Bezug auf einen befürchteten Lehrer-Engpass kann dennoch nicht gegeben werden: Wie viele der Interessenten das Eignungsverfahren bestehen und tatsächlich das Studium aufnehmen werden, wird sich erst zu Semesterbeginn zeigen. Und eine höhere Zahl an PH-Studenten bedeute nicht, dass es im gleichen Ausmaß mehr Lehrer im Schuldienst geben werde, so die Rektorin der KPH Wien/Krems, Ulrike Greiner, zur APA: “Derzeit gehen etwa 75 Prozent der Absolventen in den Schuldienst.” Allerdings gebe es einen Wandel bei den Studenten: Es gebe immer mehr ältere PH-Studenten, immer mehr würden die Ausbildung berufsbegleitend machen oder parallel an einer Uni studieren. “Sie sehen den Vorteil, dass sie an der PH einen schnellen fertigen Berufsabschluss machen können und mit dem Bachelor aber auch an einer Uni weiterstudieren können. Die wollen nicht unbedingt alle in den Lehrberuf”, so Greiner.

Eine Kampagne für die Ausbildung zum Lehrer hat das Unterrichtsministerium bisher noch nicht gestartet, so der Sprecher von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) gegenüber der APA. Die Schulaufsichtsbehörden seien informiert und auch in der Öffentlichkeit auf den zukünftigen Bedarf hingewiesen worden.”Sehr breit informieren und kommunizieren” werde das Ministerium aber erst, wenn das neue Dienstrecht und die gemeinsame Lehrerausbildung auf Schiene sind.

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