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Krippen-Unfall: Anna kann bald nach Hause

Die neunjährige Anna ist nach dem Unfall beim Krippenspiel auf dem besten Weg der Genesung. Nächste Woche wird sie vermutlich aus dem Spital entlassen. In absehbarer Zeit kann sie wieder in die Schule.

Vier Tage vor Weihnachten wurde die die neunjährige Volkschülerin Anna bei einem Krippenspiel in der Volksschule Hörbranz schwer verletzt: Das Kostüm der Darstellerin hatte Feuer gefangen, Anna hatte Verbrennungen zweiten und dritten Grades im Gesicht und Halsbereich sowie an beiden Händen erlitten. Am Landeskrankenhaus Feldkirch kümmerten sich die Spezialisten der Intensivmedizin, der plastischen Chirurgie sowie der Kinderpsychologie um die kompetente Betreuung der kleinen Patientin. Nun geht es Anna besser, sie wurde von der Intensivstation in die Abteilung der plastischen Chirurgie verlegt und darf – wenn alles weiterhin so gut verheilt – Ende nächster Woche nachhause.

Mit dem ÖAMTC-Notarzthubschrauber wurde Anna nach einer ausgezeichneten Erstversorgung zur weiteren Behandlung ins Landeskrankenhaus Feldkirch gebracht. Die ersten zweieinhalb Wochen verbrachte Anna in der Intensivmedizin des LKHs: Dort kümmerte man sich um die Infektionsüberwachung und schützte sie vor Keimen. Daneben wurde die Flüssigkeitszufuhr und Ernährung aufrechterhalten sowie Kreislauf- und Lungenfunktion kontrolliert. Am letzten Wochenende wurde Anna in die Abteilung der Plastischen Chirurgie verlegt.

Operation bereits am zweiten Tag

Oberflächliche Verbrennungen heilen von selbst ab, bei tiefen Verbrennungen sind Hautverpflanzungen durch den plastischen Chirurgien nötig. „Solche Eingriffe müssen wir so schnell wie möglich vornehmen, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten“, erklärt Prim. Dr. Peter Kompatscher, Vorstand der Plastischen Chirurgie.

Hautverpflanzung vom Oberschenkel

Bei der ersten Operation wurden Annas schwer in Mitleidenschaft gezogene Hände behandelt: Ein Spezialistenteam entnahm Haut vom Oberschenkel und ersetzte das verbrannte Gewebe an den Händen. Auch beim zweiten Eingriff eine Woche später (29.12.2005) sowie bei der dritten und bisher letzten Operation (03.01.2006) haben die Plastischen Chirurgen dasselbe Verfahren angewandt: Nach der ‚Deckung’ der Hände wurden im zweiten Schritt betroffene Stellen im Gesicht (Wangen und Hals) behandelt. Bei der dritten Operation erhielt Anna an Stirn, Schläfen und Oberarmen Haut vom eigenen Oberschenkel. Bei einer Hautverpflanzung wird eine 0,15 mm dünne Haut vom Oberschenkel entnommen. Das entnommene Gewebe wird auf die Wunden transplantiert. Die Entnahmestelle heilt ähnlich einer Hautabschürfung von selber ab.

Weitere Therapien notwendig

Am Dienstag, 10.01.2005, konnten erfreulicherweise bereits Fäden und Klammern aus den verheilenden Wunden entfernt werden. Anna muss aber mit weiteren Behandlungen rechnen: Neben der Ergotherapie zur Reaktivierung ihrer Hände erfolgen regelmäßige Kontrollen der Narben um diese, wenn notwendig, operativ zu korrigieren. Sie wird zuhause auch einen Kompressionsanzug tragen, der dabei hilft, dass diese Narben besser verheilen.

Optimistischer Blick nach vorne

Gestern durften die Eltern ihre Tochter auch das erste Mal außerhalb der ‚Schleuse’, die für Annas Infektionsschutz eingerichtet wurde, besuchen. Das bedeutet, dass sie kein Häubchen, keinen Mantel und keine Handschuhe mehr tragen müssen, wenn sie bei ihr sind. Derzeit darf Anna allerdings noch keinen anderen Besuch außer ihrer Familie empfangen. Ein Kinderpsychologe kümmert sich darum, dass sie das traumatische Erlebnis verarbeiten kann. Der behandelnde Oberarzt Dr. Wallner ist optimistisch: “Wenn weiterhin alles so gut verläuft, kann Anna bis Ende nächster Woche bereits nachhause und in absehbarer Zeit sogar zurück an die Schule.“ (Quelle: Öffentlichkeitsarbeit Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.)

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