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Kriminalität: Vorarlberg Spitzenreiter bei Aufklärung

Die Kriminalstatistik für Vorarlberg wurde am Freitag präsentiert.
Die Kriminalstatistik für Vorarlberg wurde am Freitag präsentiert. ©VOL.at/Voller
Schwarzach - Die Vorarlberger Polizei hat im Jahr 2011 eine Aufklärungsquote von 59,4 Prozent aufzuweisen, ein Plus von 2,3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Siegbert Denz im Interview
Kriminalstatistik 2011 im Detail

Mit einer Aufklärungsquote von 59,4 Prozent liegt Vorarlberg klar über dem Österreich-Durchschnitt von 43 Prozent und ist damit Spitzenreiter. Landespolizeikommandant Siegbert Denz und Sicherheitsdirektor Hans-Peter Ludescher machen das Engagement der heimischen Polizeikräfte und die gute Zusammenarbeit zwischen Sicherheits- und Justizbehörden für das hervorragende Ergebnis verantwortlich.

Jugendkriminalität nimmt ab

Von den insgesamt ausgeforschten Tatverdächtigen 2011 waren knapp ein Drittel Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft. Dies ist ein leichter Anstieg hinsichtlich der vergangenen Jahre. Erfreulich hingegen die Entwicklung bei der Jugendkriminalität: Obwohl die Anzahl der Tatverdächtigen insgesamt gestiegen ist, sind die Zahlen bei Unmündigen und Jugendlichen sogar leicht gefallen. Nur bei den jungen Erwachsenen musste ein leichter Anstieg hingenommen werden.

Weniger Einbrüche

Die strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen, die in Vorarlberg mehr als die Hälfte aller Kriminalfälle ausmachen, sind im Vergleich zu 2010 etwas rückläufig. Ebenfalls ein leichter Rückgang wurde bei den Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser verzeichnet. Dazu Landespolizeikommandant Siegbert Denz: „Die Bekämpfung von Einbruchsdiebstählen in private Wohnbereiche ist ein Schwerpunkt der Vorarlberger Polizei, da solche Delikte überaus belastend für die Opfer sind und das subjektive Sicherheitsgefühl erheblich beeinflussen.“

Mehr Sittlichkeitsdelikte

Bei den Sittlichkeitsdelikten war mit 329 Anzeigen eine 28-prozentige Steigerung feststellbar. Das hänge vor allem mit der vermehrten Sensibilität der Bevölkerung hinsichtlich Kindesmissbrauchs infolge des Falls Cain zusammen, so die beiden Behördenleiter. Man habe für diese Fälle inzwischen ein enges Netzwerk mit Partnern eingerichtet, das einen schonenderen Umgang mit den Opfern garantiere.

Es sei zu begrüßen, dass die Bevölkerung genauer hinschaue, gerade bei Kindern “dürfen wir uns nicht zu Geheimnisträgern erklären”, so Denz zur Strategie. Gegenseitiger Austausch, Vertrauen zwischen den handelnden Personen und ein gemeinsames Vorgehen seien zentral. Durch die verstärkte Vernetzung könne man rasch mehr Klarheit für die Richtung der Ermittlungen gewinnen, auch bei Falschverdächtigungen.

Mehr Angriffe auf Polizisten

2011 waren 849 Polizisten in Vorarlberg 33.652 Mal im Einsatz. 69 standen in Ausbildung. Man wolle sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass es hinsichtlich des Nachwuchses Kontinuität gebe, so Denz. Laut Ludescher will man 2012 bei der Mitarbeiterfortbildung mehr investieren. “Der Polizeiberuf geht immer mehr in Richtung Sozialarbeiter”, so der Sicherheitsdirektor und nannte etwa Schlichtungen bei häuslicher Gewalt. Immer öfter werden die Polizisten bei ihren Einsätzen angegriffen, 29 wurden im Vorjahr verletzt. “Darin zeigt sich eine Änderung der Wertehaltung”, bedauerte Denz.

Video: Siegbert Denz im Interview

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