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Krebshilfe startet Aufklärung

Mit der höheren Lebenserwartung des Mannes wächst auch die Bedeutung des Prostatakrebses. Die Krebshilfe macht mit verstärkter Aufklärungsarbeit aufmerksam.

Zwei Ordner gefüllt mit Befunden, Infos und Internetrecherchen erinnern Hans Tschernig an die Zeit vor sechs Jahren, an die nackte, völlig unerwartete Wahrheit. Krebs wucherte in seiner Prostata. Keine Beschwerden, keine Anzeichen hatte der damals 55-Jährige bemerkt. „Ich fühlte mich rundum fit.“ Bis zu jenem Tag, als er auf das Anraten seines Hausarztes zusätzlich das so genannten Prostata-Spezifische-Antigen überprüfen ließ. „Der PSA ist erhöht“, hatte der Blutbefund des Arztes gelautet. Weitere Tests folgten. Eine Punktion brachte die Gewissheit: Ein Karzinom hatte sich in seiner Prostata eingenistet.

„Entsetzen und mit der Realisierung tausende Fragen“ schossen dem Rankweiler durch den Kopf. Gerade auch im Hinblick auf Inkontinenz und Impotenz. „Wir operieren“, stellte sein Urologe klar und gab ihm Hoffnung auf eine mögliche Heilung. Als rechtzeitige Therapie, weil in einem frühen Stadium entdeckt, erwies sich die Operation bei Hans Tschernig. Heute fühlt er sich wieder rundum gesund – was die regelmäßigen Kontrollen, das Vermögen, kontrolliert Harn zu lassen und die gelebte Sexualität beweisen.

„Frühzeitiges Erkennen“, darauf pocht Dr. Alfred Hobisch, Primar am Landeskrankenhaus Feldkirch. Gerade auch, weil die Untersuchung des PSA noch immer nicht in der klassischen Vorsorgeuntersuchung enthalten ist. Nicht so in Tirol. „Das dortige Vorsorgemodell beweist, dass die Mortalität des häufigsten Krebs beim Mann drastisch gesenkt werden könnte.“ Sagt’s und beschreibt die Gefährlichkeit des Prostatakarzinoms: „Es wächst sehr langsam, verursacht so gut wie keine Beschwerden und ist, gerade im frühen Stadium, nicht ertastbar, sondern nur anhand eines veränderten Blutwertes erkennbar.“

Vortragsreihe „Männer – wo fehlt’s?“ der Krebshilfe Vorarlberg
Zeit: Dienstag, 6. Mai, 19 Uhr
Ort: Hotel Holiday Inn, Feldkirch
Thema: Moderne Therapie des Prostatakarzinoms
Vortragender: Prof. Dr. Alfred Hobisch

Weitere Vorträge am 7. Oktober und 17. November zu den Themen „Vorsorge und Früherkennung“ sowie „Auch die Seele hat ihren Durchhänger“

Nähere Auskünfte bei der Krebshilfe Vorarlberg (Tel. 05576 79848), Dr. Alfred Hobisch, LKH Feldkirch (Tel. 05522 303), Dr. Andreas Reissigl, LKH Bregenz (Tel. 05574 401)

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