Kreativ in Layout, Farbe und Grafik-Design

Dieser hat es jedoch in sich und beschert so manche versteckte Stolperfallen, wie jeder Designer aus eigener Erfahrung weiß. Da drucktechnische Pannen nicht selten aus den abgelieferten Daten resultieren und die Druckvorstufe inzwischen gänzlich beim Gestalter liegt, ist technisches Wissen unumgänglich. So begab sich der siebenundzwanzigjährige Johannes Solis von Ecuador nach Österreich auf die Pirsch, wurde in der Kommunikationsagentur „zurgams“ in Dornbirn fündig und mit einem herzlichen „Halali“ als Lehrling im Bereich der Druckvorstufentechnik aufgenommen. „Der Beruf ist dem des Webdesigners sehr ähnlich. Nur dass ich den Vorteil habe, nur einmal in der Woche die Berufsschule in Bregenz zu besuchen, während auf die Webdesigner eine dreimonatige Blockschule im Osten Österreichs wartet. Man eignet sich das Wissen über sämtliche Drucktechniken, Lithographie, Typographie, Farblehre, Papierwahl bis zur Weiterverarbeitung und sämtliche dazu benötigten Werkzeuge an. Es ist vor allem ein grafischer Beruf und die Lehrzeit beträgt 3 ½ Jahre“, gibt Johannes einen Einblick in seinen Lehrberuf. „Als sich Johannes bei uns in der Agentur bewarb, hatte er eine Mappe mit Handzeichnungen und jeder Menge Fotos bei sich, die mich überzeugten. Parallel zur Berufsschule beginnt man an der Basis, macht sich mit den gängigsten Computerprogrammen vertraut. Die ersten Übungen sind Reinzeichnungen, das Überarbeiten von Layouts und fertig zum Druck machen“, erzählt Thomas Gschossmann. Die DruckvorstufentechnikerInnen sind für alle erforderlichen Vorarbeiten für den Druck von Zeitungen, Zeitschriften, Plakaten, Prospekten sowie Büchern verantwortlich. Auch Produktionen im Bereich digitaler Medien, wie Bildschirmpräsentationen, gehören zu ihrem Arbeitsbereich. Da sollte man schon über Datenformate, Farbmanagement bis zur Bildbearbeitung Bescheid wissen. Ein gutes Auge für Farben, ein gewisses Talent und jede Menge Kreativität sind deshalb Voraussetzungen für diesen Beruf. „Ich habe die Möglichkeit, die große Bibliothek in der Firma zu nutzen und kann mich eingehend mit den Themen befassen. Der Aufgabenbereich ist immens: er beginnt beim Kleben von Charts bis hin zur einfachen Gestaltung von Layouts und Logodesigns, von der Visitenkarte bis zur Messestandpräsentation. Das heißt aber auch, dass wir sehr starken Kontakt mit unseren Kunden haben“, meint Johannes in einwandfreiem Deutsch dazu. Der junge Mann liebt seine Arbeit und präsentiert stolz seine Eigenkreationen. Doch bis zum endgültigen „Weidmannsheil“ bzw. „ready to print“, dauert es noch bis ins Frühjahr, denn dann schließt Johannes seine Lehre ab. Ein nachfolgendes Studium ist jedoch noch immer sein Traum.
Ausbildungsbetrieb:
„zurgams“ Kommuikationsagentur GmbH, Steinebach 3, Dornbirn
Was macht den Lehrberuf aus
Johannes Solis, 4. Lehrjahr
Nach der Matura und einer abgeschlossenen Lehre bin ich mit 19 Jahren von Ecuador nach Österreich gezogen. Habe mich mit verschiedensten Kleinarbeiten über Wasser gehalten, bis ich richtig Deutsch gelernt habe. Die Uni in Wien und Linz sowie die Fachhochschule hat meine Matura für den grafischen Bereich nicht anerkannt. Deshalb habe ich mich für die Lehre als Druckvorstufentechniker entschieden.
Thomas Gschossmann, Chef und Lehrlingsausbildner
Ich habe immer schon gerne gezeichnet und bin kreativ tätig gewesen. Ein kurzer Abstecher in eine technische Ausbildung war für mich nicht das Richtige. Richtig für mich war der grafische Bereich. Der Spaß daran ist, dass man jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt wird und es mit Kunden zu tun hat. Die enorme Vielfalt, die unser Beruf bietet, macht ihn spannend und abwechslungsreich