Die Medizinische Universität Innsbruck, das Vorarlberg Institut für Vaskuläre Forschung (Vivit) am LKH Feldkirch und die Fachhochschule (FH) Vorarlberg werden in Zusammenarbeit die bisherigen Studien zu diesem Thema fortsetzen, wurde am Rand der internationalen Tagung Atemgasanalyse für medizinische Diagnostik in Dornbirn bekannt gegeben.
Anton Amann von der Universitätsklinik für Anästhesie der Medizinischen Universität Innsbruck gilt als Pionier auf dem Gebiet der Atemgasanalyse. Unter seiner Führung wurden in den vergangenen drei Jahren Pilotstudien zu den Themen Karzinomscreening und Stoffwechselerkrankungen im Kindesalter sowie im Bereich des Schlaflabors durchgeführt. Dabei stellte er fest, dass bei Lungenkarzinomerkrankungen eine Veränderung der Konzentration vieler flüchtiger organischer Substanzen in der Atemluft erfolgt. Wir denken an die Bereiche Karzinomerkrankung ebenso wie an die Erkennung von Stoffwechselstörungen, Diabetes, Nieren-, Lungen- oder Lebererkrankungen, sagte Amann. Laut dem Experten sind Rückschlüsse auf eine Vielzahl von Erkrankungen möglich.
Für Amann stellt speziell die einfache Anwendung des Verfahrens ein Meilenstein dar. Der Patient muss bei der Untersuchung keine Angst vor Schmerzen haben. Er bläst einfach einen Teflonbeutel auf, ähnlich einem Luftballon. Damit ist es getan, so Amann.
Die bisher durchgeführten Studien sollen nun in Zusammenarbeit mit dem Vivit Institut am LKH Feldkirch und der FH Vorarlberg fortgesetzt werden. Geplant ist auch eine neue Studie über Fettstoffwechselstörungen. In der modernen medizinischen Diagnostik haben bildgebende Verfahren und Laboranalysen sehr an Bedeutung gewonnen, weil sie den Patienten bei der Abklärung von Krankheiten weniger belasten. Ein weiterer Schritt in diese Richtung wäre getan, wenn man Stoffwechselvorgänge aus der Atemluft beurteilen könnte, sagte Primar Heinz Drexel, Leiter des Vivit-Instituts. Mittelfristig soll es möglich sein, per Atemgasanalyse herauszufinden, ob bei einem Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten der Körper selbst zu viel Cholesterin produziert oder ob er zu viel aus der Nahrung aufnimmt.
Finanziert werden die Infrastruktureinrichtungen über einen EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung)-Antrag beim Land Vorarlberg in Höhe von 255.000 Euro. Dazu kommen Mittel von FH Vorarlberg und Medizinischer Universität Innsbruck. Die laufenden Kosten werden zu je einem Drittel von den Partner getragen.
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