AA

Krach um offene Rechnungen

Bludesch - Kripo ermittelt gegen Bludescher Bürgermeister wegen Verdacht des Betrugs. "Wir haben das Landeskriminalamt beauftragt, Ermittlungen durchzuführen", sagte der Leitende Staatsanwalt.

Während die Linienbusse des Gemeindeverbands “ÖPNV Blumenegg“ klaglos rollen, ist in der Buch- und Geschäftsführung des Walgau/Blumenegg-Verkehrsverbunds vernehmbar Sand im Betriebe. Nicht anders ist es zu erklären, dass inzwischen Polizei und Justiz gegen den Verbandsobmann, den Bludescher Bürgermeister Erich Walter, aktiv geworden sind.

Erhebungen am Laufen

Der Chef der Staatsanwaltschaft Feldkirch, Dr. Franz Pflanzner, bestätigte gegenüber den „VN“, dass infolge einer Sachverhaltsdarstellung aus dem Amt der Landesregierung seit geraumer Zeit Erhebungen gegen den Bludescher Gemeindechef laufen. „Wir haben das Landeskriminalamt beauftragt, Ermittlungen durchzuführen“, sagte der Leitende Staatsanwalt. Anlass dafür ist ein Anfangsverdacht wegen Betruges.

Ins Rollen gekommen ist die „Causa ÖPNV Blumenegg“ nach einem Prüfbericht der Landeskontrollabteilung. Diese hatte die Buch- und Geschäftsführung zum Jahr 2005

genau unter die Lupe genommen und dabei fragwürdige Vorgehensweisen in der Gebarung in Bezug auf die Rechtsbeziehung zwischen dem Gemeindeverband und der Person des Obmanns festgehalten. So fehlen bislang unter anderem entsprechende Belege und Rechnungen für erfolgte Auslagen und Ausgaben in Höhe von knapp 9000 Euro.

Genaue Überprüfung

Der Behördenreport ging dem Verbandsvorsitzenden mit Ersuchen um Stellungnahme unter anderem zu bedenklichen Aufwendungen schon im Jänner dieses Jahres zu. Allerdings passierte lange nichts. So leitete Erich Walter den Prüfbericht den Blumenegger-Verbundgemeinden beispielsweise erst im Juni weiter. Vom Verbund-Gremium, dem die Bürgermeister der Gemeinden von Nenzing bis Bludenz angehören, wurde inzwischen ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer beauftragt das Rechnungsjahres 2005 noch einmal zu durchleuchten. Zudem wurde die BH Bludenz als Gemeindeaufsichtsbehörde in den Fall eingeschaltet.

Dem Vernehmen nach musste der Bludescher Bürgermeister mit sanftem Druck dazu bewegt werden, sein Amt als Blumenegger-Obmann zumindest für die Zeit bis zur endgültigen Klärung der mutmaßlichen Missstände zurückzulegen. Auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe angesprochen, reagierte Erich Walter gestern gegenüber den „VN“ kurz und knapp: „An den Anschuldigungen ist nichts dran. Es handelt sich um Peanuts. Die Vorwürfe gegen mich werden wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.“

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Krach um offene Rechnungen