Wir können eine Verkehrszunahme nicht akzeptieren. Wir lassen uns nicht weiter vom Verkehr überrollen und wehren uns entschieden gegen die Korridorvignette, gibt sich Bruno Frei, Gemeindevertreter in Diepoldsau und Mitbegründer des Komitees gegen noch mehr Verkehr durch Diepoldsau, kämpferisch.
17.000 Autos pro Tag
Mit durchschnittlich 17.000 Fahrzeugen pro Tag ist die Hauptstraße durch Diepoldsau jetzt schon eine der höchstfrequentierten Straßen im Kanton St. Gallen. Und mit der Korridorvignette wird der Verkehr noch weiter zunehmen, fürchtet Frei.
Erste Kampfmaßnahme ist eine Unterschriftenaktion im schweizerischen Rheintal, Anfang kommenden Jahres soll dann eine Petition an die Landesregierung in Bregenz übergeben werden. Wir wollen Vorarlberg dazu bewegen, die Korridorvignette bis Feldkirch auszudehnen oder gleich ganz abzuschaffen. Und wenn diese Aktion keine Wirkung zeigt? Dann gibt es in Diepoldsau Blockaden, dann werden die Straßen dicht gemacht, droht Frei.
Erfreut über den Widerstand aus Diepoldsau zeigt sich Ernst Hagen, Landtagsabgeordneter aus Lustenau und strikter Gegner der Korridorvignette. Er plant nun einen runden Tisch mit Gemeindevertretern aus Götzis, Lustenau, Hohenems und eben Diepoldsau: Dabei sollen das Vorgehen gegen die Korridorvignette koordiniert und gemeinsame Aktionen geplant werden.
Vignette für Salzburg
Unerwartete Hilfe könnten die Vignettengegner aus Salzburg erhalten. Dort haben ÖVP-Abgeordnete des Landtags ebenfalls einen Antrag für die Einführung einer Korridorvignette im Bereich Salzburg-Mitte eingebracht. Genauso wie die Anrainer in Bregenz haben auch die Salzburger ein Recht auf Entlastung vom Verkehr, der durch Mautflüchtlinge hervorgerufen wird, heißt es im Antrag. Nun werden immer mehr Regionen eine Ausnahmeregelung für sich beanspruchen, glaubt Hagen. Das sei für die ohnehin schon schwer verschuldete Asfinag finanziell aber nicht verkraftbar. Die Folge: Verkehrsminister Werner Faymann würde gezwungen, die Sonderregelung für den Großraum Bregenz wieder zurückzuziehen.
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