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Kormorane nun auch im Oberland

Meinigen/Brederis -  Nachdem sich Kormorane bereits seit einigen Jahren im Bodenseegebiet aufhalten, sind nun auch immer wieder Gruppen im Oberland Vorarlbergs gesehen worden. Die Fischer sind erzürnt und die Vogelschützer verteidigen die Tiere.
Interview mit Denis Bauer
Fischereiaufsicht Feldkirch

Es ist nun schon wieder etwas länger her, dass der Kormoran kurz vor der Ausrottung durch den Menschen stand. In den 20er Jahren wurden in Österreich die letzten Kormoranpaare getötet und nun -  fast ein Jahrhundert später -  hat sich die Art wieder erholt. Im Gebiet des Bodensees sind die Vögel wieder anzutreffen und -  leider zum Unmut der Berufsfischer -  auch an Bächen und Seen bis zur Ill. „Sie fischen uns die ganzen eingesetzten Fische weg!“, hört man von da und dort. Es wird von ganzen Horden gesprochen, die sintflutartig über den Fischbestand herfallen und ihn gegen Null dezimieren.

Die Meinungen gehen auseinander

Es ist nicht völlig klar, warum der Kormoran sein Jagdrevier vom Bodensee weg verlegt hat. „Es könnten die zu geringen Fischbestände im Bodenseeraum sein oder auch andere Umwelteinflüsse wie Hochwasser“, meint Denis Bauer von der Fischereiaufsicht Feldkirch.

Das Jagdverhalten der Vögel ist sehr eigen, wobei Bach- und Regenbogenforellen genauso auf dem Speiseplan stehen, wie Aal, Zander oder auch Hecht. Meist nimmt das Tier einen kleinen Satz ins Wasser, um tiefer eintauchen zu können. Der Kormoran kann bis zu 16 Meter tief tauchen und dabei sind die überfüllten Becken oder frisch ausgesetzten Forellen in den Bächen ein Eldorado für die Vögel. Da kann man den Zorn der Berufsfischer verstehen, wenn bereits zwei Stunden nach der Dämmerung kein Fisch mehr beißt, weil keiner mehr da ist. Jedoch wie soll man das Verhindern, da der Vogel sich gerade erst wieder erholt hat?

Maßnahmen gegen den Kormoran

Es wurden bereits Maßnahmen getroffen, die den Bestand der Tiere im Zaum halten sollen. „Da der Vogel jedoch schon einmal fast ausgerottet wurde, müssen diese Maßnahmen zuerst auch im Landhaus besprochen und angeordnet werden“, meint Bauer weiter. „Es gibt außer der Erschießung fast keine andere Möglichkeit die Brutpaare aufzuhalten, außer vielleicht noch die Brut selbst zu vernichten.“

Das Hauptproblem ist laut dem Fischer jedoch, dass der Kormoran durch seinen abgeknickten, scharfen Schnabel viele Beutefische verletzt. Die Wunden entzünden sich und führen dann unweigerlich zum Tod der Fische. Um dies zu verhindern, wird die Erschießung des Kormorans auch weiterhin zu Diskussionen führen.

Interview mit Denis Bauer von der Fischereiaufsicht Feldkirch:

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