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Kopswerk II: Unterschrift fehlt noch

Die Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag) wird möglicherweise keinen Strom vom im Bau befindlichen 450-Megawatt-Pumpspeicherkraftwerk Kops II in Gaschurn-Partenen beziehen können.

Die Tiwag hat als Strompartner der Vorarlberger Illwerke AG dem bewilligten Pumpspeicherkraftwerk noch nicht schriftlich zugestimmt, sagte am Mittwoch Illwerke/VKW-Vorstandsvorsitzender Ludwig Summer dem Wirtschaftspressedienst twp.at.

Die beiden anderen Stromabnehmer der Illwerke, die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) und die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe, haben ihre schriftliche Zustimmung bereits im Sommer 2004 deponiert. Sollte die Tiwag ihre Unterschrift zu Kops II tatsächlich verweigern, so sei sie an dem Pumpspeicherkraftwerk nicht beteiligt und könne von dort auch keinen Strom beziehen, so Summer. Der auf die Tiwag entfallende Anteil der Leistung würde dann von der EnBW übernommen werden. Auf den laufenden Bau und den Betrieb von Kops II habe die bisher nicht geleistete Unterschrift keinen Einfluss, betonte der Vorstandsvorsitzende.

Die Tiwag verfügt gegenüber den Illwerken über ein so genanntes Strombezugsrecht in Höhe von rund fünf Prozent der Leistung. Dieser Anspruch gründet auf dem Umstand, dass für Illwerke-Kraftwerke wie Kops II Wasser aus Tirol verwendet wird.

Laut Summer betrifft die Angelegenheit vornehmlich Tiwag und EnBW, da der Baden-Württemberger Energiekonzern für Einsatz und Steuerung aller Illwerke-Kraftwerke und damit auch des Kopswerk II zuständig sei. Strittig seien Fragen der Betriebsführung, des Einsatzes der Energie sowie die Zurverfügungstellung. Er gehe davon aus, dass die Gespräche zwischen Tiwag und EnBW in den kommenden Monaten zu einem positiven Abschluss kommen werden. Tiwag-Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer wollte am Mittwoch auf APA-Anfrage vorerst keine Stellungnahme abgeben.

Der offizielle Auftakt zum Bau des 330 Mio. Euro-Projekts Kopswerk II erfolgte im November 2004. Das Kopswerk II soll Ende 2007/Anfang 2008 ans Netz gehen und wird nach der Inbetriebnahme Spitzen- und Regelenergie bieten.

Zur Kraftwerksgruppe der Illwerke gehören derzeit neun Kraftwerke, vier Speicherseen und mehrere Tagesbecken im Montafon und im Walgau. Die im Eigentum des Landes Vorarlberg stehenden Illwerke stellen ihren Stromabnehmern nach eigenen Angaben fast 1.250 Megawatt Turbinenleistung und 533 Megawatt Aufnahmeleistung im Pumpbetrieb zur Verfügung. Nach Inbetriebnahme von Kops-II sind dies rund 1.700 Megawatt Turbinenleistung und 983 Megawatt Aufnahmeleistung im Pumpbetrieb.

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