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"Kopfgeld" auf Autolenker

Annemarie Berginz wurde von einem Unfallflüchtigen schwer verletzt. Um den Lenker zu finden, hat sie jetzt eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt.

Höchst – Annemarie Berginz aus Höchst war bis vor zwei Wochen eine aktive Frau: Bergwandern, Radfahren, Tennis und Gartenarbeit hielten die 50-Jährige fit. Derzeit kann sie sich nicht einmal selbst waschen und anziehen, ihre 14-jährige Tochter hilft ihr dabei. Der Oberkörper der Höchsterin ist bandagiert, sie hat eine komplizierte Schulterverletzung erlitten, die noch monatelang ausheilen muss.

Wie im Schnitt etwa 80 andere Vorarlberger im Jahr wurde Annemarie Berginz Opfer eines Unfallflüchtigen, der die Radfahrerin dreist niederfuhr und sich aus dem Staub machte. “Es geht mir nicht um Mitleid oder Geld, ich möchte einfach, dass sich der Unfallflüchtige seiner Verantwortung stellt, man kann nicht einfach jemanden verletzen und denjenigen dann im Stich lassen”, berichtet Annemarie Berginz über ihre Motive, an die Öffentlichkeit zu gehen. Der unfallflüchtige Autolenker, der sie am Samstag, dem 30. September bei der Höchsterstraße in Lustenau beim Abbiegen niederfuhr, ist bis heute nicht ermittelt. “Es muss doch Leute geben, die etwas bemerkt haben”, ist sich die 50-Jährige sicher.

Die Spurensicherung der Polizei an ihrem Fahrrad und am Unfallort brachten kein Ergebnis, auch mehrmalige Zeugenaufrufe in den Medien blieben erfolglos. Deshalb haben Annemarie Berginz und ihr Mann nun eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung des Unfallfahrers führen. “Wir sehen das als letztes Mittel, um doch noch den Fahrer zur Rechenschaft ziehen zu können.” Annemarie Berginz war am 30. September als Radfahrerin von der Rheinbrücke in Lustenau kommend auf der Hagstraße unterwegs. In Höhe der Höchsterstraße wollte ein Autolenker zügig nach rechts abbiegen, nahm Frau Berginz die Vorfahrt – die Radfahrerin stieß gegen das Auto, prallte gegen das Heck und schleuderte schließlich zu Boden.

“Ich hab noch gesehen, wie der Lenker nach einigen Metern stehenblieb, vermutlich schaute er in den Rückspiegel, dann gab er Gas – wir haben den nachfolgenden Autolenker gebeten, ihn zu verfolgen.”

Vergebens, dieser ließ sich nicht mehr blicken. Die 50-Jährige wurde ins Spital nach Hohenems gebracht: Diagnose: komplizierte Schulterverletzung, diverse Hämatome, Schürfwunden, eine Beckenprellung. Annemarie Berginz stehen monatelange Physiotherapien und Behandlungen bevor. “Der Unfallflüchtige soll wissen, was er angerichtet hat. Vielleicht hat er ja doch ein Gewissen und meldet sich.”

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