Im Mittelpunkt des Interesses steht in Vorarlberg derzeit natürlich die künftige Zusammensetzung der Landesregierung. FPÖ-Obmann Hubert Gorbach kündigte an, seine Partei werde das Amt des Landesstatthalters für sich reklamieren.
Das hält auch Landwirtschaftskammer-Präsident Gebhard Halder – möglicher künftiger ÖVP-Landtagsklubobmann – für die wahrscheinlichste Variante: „Es ist anzunehmen, dass die Freiheitlichen einen zweiten Landesrat und den Landesstatthalter fordern.“ Damit wäre laut Halder die Schmerzgrenze bei Personalforderungen aber auch schon erreicht.
Wer von der ÖVP aus der Regierung genommen wird, ist laut Halder derzeit offen. Dass FP-Frauensprecherin Hiltraud Wieser das Amt einer Frauen-Landesrätin übernimmt, hält der Bauernbündler aber für nicht unwahrscheinlich: „Ich nehme an, das wäre eine Variante.“
Kein Thema ist bei der ÖVP ein Rücktritt von Landeshauptmann Sausgruber: Er hatte am Wahltag angekündigt, nach den Parteienverhandlungen über seine Zukunft zu entscheiden. „Das war sicher unter dem Eindruck des Ergebnisses“, glaubt Landwirtschaftskammer-Präsident Halder. „Wir stehen heute abend sicher wie ein Mann oder eine Frau hinter Sausgruber.“ ÖVP-Klubobmann Manfred Dörler ist überzeugt: „Sausgruber führt jetzt einmal die Verhandlungen und er tut das sicher gut.“
Bei der SPÖ ist ein Wechsel an der Parteispitze schon heute abend möglich. SPÖ-Chef Mayer hat seinen Rücktritt bereits angeboten. Der ehemalige Vorarlberger SPÖ-Vorsitzende Arnulf Häfele forderte in einem Radiointerview zu Mittag aber eine „totale personelle Erneuerung“ der Parteispitze: „Es muss also nicht nur der Parteivorsitzende, sondern auch der Landesgeschäftsführer ausgewechselt werden.“
Noch-SPÖ-Vorsitzender Mayer reagierte gelassen – schließlich hatte er bereits gestern, Sonntag, angekündigt, er werde den Parteigremien seinen Rücktritt anbieten. Weil derzeit kein potentieller Nachfolger in Sicht ist, werde er möglicherweise an der Parteispitze bleiben, „bis wir jemanden aufgebaut haben“, hatte Mayer noch Sonntagabend im APA-Gespräch gemeint. Er selbst stehe bei der nächsten Landtagswahl als Spitzenkandidat nicht mehr zur Verfügung: „Das schließe ich nach derzeitigem Stand aus.“
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