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Konkursverfahren gegen Pyramidenspiel Tourex Middle East

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Bregenz, Feldkirch - Über das Vermögen des Unternehmens "Tourex Middle East FZE" mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch erneut das Konkursverfahren eröffnet worden.

Es bestehe der Verdacht auf Anlagebetrug im großen Stil mit vielen tausend Geschädigten, informierte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Laut dem Innsbrucker Rechtsanwalt Erich Lackner, der Betroffene vertritt, haben seine österreichischen Mandanten rund 2,4 Mio. Euro dadurch verloren.

Das Unternehmen Tourex Middle East FZE soll seit 2004 ein großangelegtes, international betriebenes Schneeballsystem betrieben haben. Laut KSV nannten Anwälte, die für Geschädigte tätig sind, eine Zahl von bis zu 20.000 Betroffenen. Lackner ging von 5.000 bis 10.000 betrogenen Anlegern aus. Eine Feststellung der Forderungssumme aus dem Jahr 2005 kommt laut einem Gutachten auf einen Betrag von rund 109 Mio. Euro.

Bereits Anfang Dezember 2008 war am Landesgericht Feldkirch ein Insolvenzverfahren gegen die Gesellschaft eröffnet worden, weil bei Vorarlberger Banken rund 15 Mio. Euro Vermögen der Gesellschaft liegen. Das Insolvenzverfahren wurde von der Tourex Middle East FZE mit einer Unzuständigkeitseinrede bekämpft. Nun entschied das Konkursgericht aber neuerlich, dass die Zuständigkeit für das Verfahren beim Landesgericht Feldkirch liegt.

Ein Konkursverfahren sei notwendig, damit das beschlagnahmte Geld am Ende wieder unter den Geschädigten verteilt werden könne, erklärte Lackner. Er vertritt nach eigenen Angaben zwischen 300 und 400 deutschsprachige Anleger, davon 105 aus Österreich.

Aufgeflogen waren die Machenschaften von Tourex Middle East im Mai 2007, als eine Bregenzer Bank Geldwäsche-Alarm schlug.

Ermittlungen wurden aufgenommen, das Geld von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Den Anlegern wurden bei Tourex Middle East FZE hohe Renditen versprochen, aber nur teilweise ausbezahlt. Die anvertrauten Gelder wurden nicht wie vereinbart angelegt, sondern zur Finanzierung der Renditen der Kundengelder verwendet.

Tourex Middle East FZE soll vor allem in Tschechien und der Slowakei, aber auch in Österreich, Ungarn, Polen, Deutschland und der Schweiz tätig gewesen sein. Nachdem ausländische Anleger laut dem Insolvenzrecht einen inländischen Vertreter benötigten, habe das Konkursgericht den KSV in Feldkirch zum Zustellungsbevollmächtigten für diese Gläubiger bestellt. Zum Masseverwalter wurde der Dornbirner Rechtsanwalt Lukas Pfefferkorn bestellt.

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