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Kongolesin kassierte in Tirol für erfundenes Kind Alimente

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Weil sie für ein erfundenes Kind Alimente kassiert haben soll, musste sich am Donnerstag eine 24-jährige Kongolesin vor dem Innsbrucker Landesgericht verantworten.

Die Frau soll zwischen 2004 und 2006 insgesamt 3.129 Euro von der Mutter des vermeintlichen Vaters für die Versorgung ihrer Enkelin erhalten haben. Doch die kleine Vanessa hatte es nie gegeben. Der Prozess wurde auf 6. September vertagt.

Aufgeflogen sei der Schwindel, als sie ihre Enkelin im Februar vergangenen Jahres in Salzburg besuchen wollte, sagte die Hausfrau im Zeugenstand. Die Beschuldigte sei nicht zu Hause gewesen, aber der Mann, der ihr die Türe öffnete, klärte sie darüber auf, dass es keine Vanessa gebe. Ihr Sohn habe sich verschuldet, um seine angebliche Tochter zu versorgen, meinte die Frau. Sogar einen Kinderwagen habe er ihr gekauft. Auch ihr habe die Angeklagte einmal eine SMS mit dem Inhalt „Schick mir bitte Geld für Vanessa“ gesendet, woraufhin sie ihr 150 Euro zukommen ließ.

Alles Lüge, sagte die gebürtige Kongolesin. Nicht sie habe die Idee gehabt, Vanessa zu erfinden, sondern ihr ehemaliger Partner und Sohn der Möchtegern-Oma. Das Geld, dass die Hausfrau geschickt habe, habe sich ihr Ex-Freund von ihr zurück geholt, um seine ständigen Geldprobleme zu lindern.

Zwischen 2001 und 2006 wurde der vermeintliche Kindsvater 25 mal gepfändet, zitierte Richter Anton Mayr einen Auszug aus dem Exekutionsregister. Darin fänden sich unter anderem offene Rechnungen von Premiere Pay TV, der Telekom und Telesystem. Dies spräche dagegen, dass die angehäuften Schulden des Sohnes nur im Zusammenhang mit Zahlungen an seine ehemalige Lebensgefährtin stehen, meinte der Richter. Der vermeintliche Vater von Vanessa war bereits zum zweiten Mal nicht zur Verhandlung erschienen. „Er hat die Grippe“, entschuldigte ihn seine Mutter. Richter Mayr musste den Prozess erneut vertagen.

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