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Konferenz der Innenminister in Wien zum Thema Migration

Herbert Kickl berät mit seinen Amtskollegen über Migrations-Herausforderungen.
Herbert Kickl berät mit seinen Amtskollegen über Migrations-Herausforderungen. ©APA/ROLAND SCHLAGER
13 Länder werden heute bei der Innenminister-Konferenz in Wien vertreten sein, bei der man über die Migrations-Herausforderungen an der Balkanroute berät.
Kickl befürchtet neue Flüchtlingskrise

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) empfängt am Freitag in Wien die Innenminister und Vertreter von 13 Ländern zu Beratungen über Migrationsherausforderungen an der östlichen Mittelmeer- und westlichen Balkanroute. Die “große Migrationskonferenz” diene dazu, “vorbereitet zu sein für den Fall der Fälle”, sagte Kickl vor Beginn des Treffens. Die Situation sei nämlich “angespannter” als vor einem Jahr.

Anders als bei der “berühmten” Innen- und Außenministerkonferenz im Februar 2016 und damit nach der Flüchtlingswelle 2015, strebt Kickl nun einen “proaktiven” Zugang an. Die Länder sollen sich koordinieren und besser aufeinander abstimmen, um vorbereitet zu sein und auch im Fall des Falles schnell reagieren zu können. Es gehe um Bereiche wie Grenzmanagement, Rückführungen sowie den Kampf gegen Organisierte Kriminalität und Terrorismus. Es gehe aber auch um ein “Signal an die Schlepper” und an jene, die bereit seien, sich auf Schlepper einzulassen, um nach Europa zu kommen, sagte Kickl.

Kickl berät mit Amtskollegen zu Migration entlang der Balkanroute

Laut Innenministerium werden 13 Staaten bei der Konferenz vertreten sein: Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, die Schweiz und Österreich. Auch dabei sind Vertreter der EU-Kommission, der EU-Grenzschutzagentur Frontex, der EU-Polizeibehörde Europol, des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM).

Die Zahl der Flüchtlinge über das Mittelmeer sinkt zwar laufend. An der östlichen Mittelmeer- und der Balkanroute gibt es allerdings einen Anstieg. Kickl sprach von einer Mehrbelastung von 68 Prozent bei den illegalen Aufgriffen in den Ländern auf dem Balkan. Besonders in Nordmazedonien gebe es große Steigerungsraten von 180 Prozent, ähnlich in Bosnien. Es gebe also “Indikatoren”, sagte Kickl. Daher sei es notwendig, vorbereitet zu sein und sich nicht überraschen zu lassen. Das dürfe nicht noch einmal passieren, “schon gar nicht mit einem freiheitlichen Innenminister”.

Laut Frontex ist die Zahl der Flüchtlinge über das Mittelmeer in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurückgegangen. Über die östliche Mittelmeerroute gab es von Jänner bis März allerdings einen Anstieg um zehn Prozent auf 9.000 Migranten im Vergleich zu 2018. Auf der Balkanroute stiegen die Zahlen sogar um 81 Prozent im Quartalsvergleich auf 2.300. Im März allein wurden hier 650 Migranten aufgegriffen.

(APA/Red)

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