Der Rahmen war festlich und die Aufnahme in den Kreis der mit dem Dr.-Toni-Russ-Preis ausgezeichneten Persönlichkeiten, das heißt jener Menschen, die, wie Herausgeber Eugen A. Russ betonte, dazu beigetragen haben, dass sich im Land etwas zum Guten verändert, herzlich: Am Mittwochabend wurden dem langjährigen Ausbildungsleiter der Firma Julius Blum und ehemaligen Regierungsbeauftragten für die duale Ausbildung, Egon Blum, der Dr.-Toni-Russ-Preis und -Ring verliehen. Zuerkannt wird diese Auszeichnung von den Herausgebern und Redakteuren der Vorarlberger Nachrichten sowie den bisherigen Preisträgern. Gewürdigt wird heuer der große Beitrag, den Egon Blum mit seinem Engagement für die Ausbildung junger Menschen geleistet hat.
Nachschau: Die Verleihung im Livestream
Leidenschaft für Lehre
Auszuzeichnen ist, wie es in der Jurybegründung heißt, sein bildungspolitisches Wirken und seine damit verbundenen großen Verdienste um die duale Ausbildung in Österreich. Mit seinem Engagement und seinen Initiativen hat er die berufliche Lehre auf das Niveau der schulischen Ausbildung gehoben und damit auch wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisch wirksame Maßnahmen gesetzt, die dem Standort Vorarlberg im Speziellen und Österreich insgesamt sehr zugute kamen. VN-Chefredakteur Gerold Riedmann zum Juryentscheid: “Vor allem werden wir gefordert sein, auch in Zukunft die Leidenschaft, mit der Egon Blum als Ambassador für Auszubildende und die Lehre an sich eingetreten ist, zu erhalten.” Landeshauptmann Markus Wallner bescheinigte dem Geehrten “einen kompromisslosen Einsatz für die Jugend”. Bevor Laudator Schauspieler Hubert Dragaschnig auf das Wirken Blums näher einging, stellten sich Theresia Natter, Martin Franz, Ronald Fischer und Herwig Hammerl mit der Sprache der Musik ein: Mit Eigenkompositionen zwischen Pop und Jazz erwiesen sie dem begeisterten Musiker Blum, dessen Blum-Quartett früher in allen Tanzsälen berühmt war, ihre Reverenz. Egon Blum nutzte seine Dankesworte dazu, jene, die ihn auf seinem Weg begleitet haben, zu ehren. Er schilderte die wichtigsten Stationen seiner beruflichen Laufbahn – von der eigenen Lehre bis heute und berichtete, wie er die Chancen ergriff, z. B. bei der Firma Blum, wo er die Ausbildung zu einem strategischen Geschäftsfeld erhob, von der überbetrieblichen Ebene, die die Lehre in der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie bis heute prägt, von seiner Zeit als Regierungsbeauftragter für Jugendarbeit.
Appell an die Politik
Er appellierte an die Verantwortlichen in Politik und Interessenvertretungen, nicht träge zu werden, sondern ständig an der Verbesserung der Ausbildung zu arbeiten. Blum abschließend:
Zur Person: Egon Blum
Manager, Regierungsbeauftragter i. R.
- Geboren: 8. Februar 1940 in Höchst
- Ausbildung: Pflichtschule, Lehre als Werkzeugmacher bei der Maschinenbaufirma Max Hermann in Hard
- Berufsbegleitende Weiterbildung: Schweizer Werkmeister-Schule, Handelsdiplom für Kaufleute, verschiedene Ausbildungsprogramme
- Laufbahn: Firma Starrag, Rorschach, zuletzt als Leiter der Konstruktion, 1970 bis 2005 Leiter der Technik und Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Julius Blum (Bereiche: Entwicklung, Betriebsmittelkonstruktion, Werkzeug- und Spezialmaschinenbau, Qualitätssicherung und die Lehrlingsausbildung)
- Familie: verheiratet seit 1963, drei Töchter, sechs Enkel.
- Auszeichnungen: Großes Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg, Anton-Benya-Hauptpreis für Verdienste um die Lehrlingsausbildung, Hans-Huber-Stiftungspreis für „Engagierte und erfolgreiche Förderung der beruflichen Ausbildung in der Region Bodensee“, Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, Ernennung zum Kommerzialrat für außerordentliche und herausragende Verdienste um die österreichische Wirtschaft, Ehrenpräsident des Kuratoriums der HTL Bregenz
Egon Blum im VOL.AT-Interview
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