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Kommunikation an Krankenhäusern

Krankenhausfehler rücken auch das Thema Kommunikation wieder vermehrt ins Zentrum des Interesses. Gerade Missverständnisse im Patientengespräch können fatale Folgen haben.

Oder aber kann sie die Behandlung eines Patienten um vieles erleichtern und beschleunigen.

Beziehungsebene muss stimmen

Bei einem Gespräch zwischen Arzt und Patienten müssen wichtige Informationen ausgetauscht werden. Dieser Vorgang ist aber viel komplexer als gemeinhin angenommen. Ganz automatisch, ohne dass wir es merken, laufen die unterschiedlichsten Prozesse ab, nicht selten, redet man sprichwörtlich aneinander vorbei.

„Am essentiellsten ist dabei die Tatsache, dass zuerst die Beziehungsebene stimmen muss, bevor man fachlich oder sachlich überhaupt etwas zustande bringt“, erklärt Dr. Laszlo Krasznai, Oberarzt am Feldkircher Landeskrankenhaus. Diese Tatsache werde von den meisten Menschen grenzenlos unterschätzt. Laut Krasznai gibt es mehrere Ansätze, die Kommunikation an Krankenhäusern, aber auch an Schulen oder ganz einfach im Alltagsleben zu verbessern. Einer davon ist die ÁIdiolektik’, die vom Mediziner und Psychiater A. D. Jonas gegründet wurde. Diese befasst sich vor allem mit der Tatsache, dass jeder Mensch eine Eigensprache besitzt, seinen ÁIdiolekt’.

Einzigartikeit jedes Einzelnen

„Auf diese Erkenntnis wird besonders Rücksicht genommen, es wird sozusagen die Einzigartikeit jedes Menschen besonders gewürdigt“, so Krasznai. Idiolektik ist also die Kunst, auf eine bestimmte bewusste Art, achtsam auf diese Eigensprache einer Person einzugehen.

„Wenn man sich eine Weile nach den Kriterien der idiolektischen Gesprächsführung unterhält, spürt man, wie sich auf einmal die Gefühls- und die Verstandesebene treffen, sie werden eine Einheit“, erklärt Krasznai. Dadurch erhalte man authentische Mitteilungen, in einer Art und Weise, wie das anders nur sehr schwer möglich sei. Weiterer Vorteil bei dieser Art der Gesprächsführung sei die Tatsache, dass man zwar sehr schnell auf die Beziehungsebene gelange, dabei selber aber nicht ausgelaugt werde. Dies sei besonders in therapeutischen Berufen von ungemeinem Vorteil, erzählt er.

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