Auch in Österreich sagen immer mehr Menschen dem Glimmstängel den Kampf an. Kommt das Rauchverbot nach amerikanischem Vorbild auch im Ländle?
Die nackten Zahlen sind erschütternd: rund ein Drittel der Österreicher raucht regelmäßig, 800.000 sind schwer süchtig. Jahr für Jahr sterben 14.000 Menschen an den Folgen der Zigaretten, etwa 50 davon an Passiv-Rauchen. Tabak-Gegner steigen auf die Barrikaden, auch immer öfter in Österreich.
Zur Debatte steht momentan vor allem ein Rauchverbot im Gastronomiesektor. „Der Schutz der Nichtraucher ist unser Hauptanliegen“ berichtet Robert Rockenbauer. Der Tiroler ist seit 1975 Obmann der “Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher“ mit Sitz in Innsbruck. „Nichtraucher haben ein Recht auf frische Luft, und dieses Recht müssen wir verteidigen“ erklärt der engagierte Nichtraucher. Vor allem große Lokale sollten separate Plätze für Nichtraucher einrichten: „Es sollte gesetzlich geregelt sein, dass zum Beispiel ein Lokal mit 50 Sitzplätzen dazu verpflichtet wird ein Drittel der Plätze Nichtrauchern zur Verfügung zu stellen“ argumentiert Rockenbauer.
Raucherfreundliches Österreich
Generell sieht der Tiroler die Lage trist. “Österreich ist das raucherfreundlichste Land Europas, und das ist ein großes Problem“ erklärt er und fügt hinzu: „Nichtraucher sollten aktiver werden, es muss eine Koalition gegen das Rauchen gebildet werden. Wohlgemerkt:
nicht der Raucher ist unser Feind sondern das Rauchen.“ Auch die Situation seines Vereines könnte besser sein, klagt Rockenbauer. „Dem Land Vorarlberg gebührt ein Dank für die Unterstützung, insgesamt kriegen wir aber viel zu wenig Hilfe um wirklich erfolgreich sein zu können.“
„Der Nichtraucherschutz im Gastronomiebetrieb ist natürlich auch der Landesregierung ein Anliegen“ erklärt Gesundheitslandesrat Bischof. Eine gesetzliche Regelung hält Bischof für durchaus sinnvoll und auch wahrscheinlich, allerdings nur als flankierende Maßnahme. „Prinzipiell befriedigt mich das amerikanische Vorbild, das vor allem aus gesetzlichem Druck besteht, nicht“ erläutert der Landesrat.
Positive Motivation
„Vielmehr stehen positive Motivation und Gesundheitsförderung auf unserem Programm, denn die Statistiken sind auch für Vorarlberg erschütternd.“ Immer mehr Jugendliche greifen zu Zigaretten, deswegen „muss und wird die Landesregierung ihre Möglichkeiten in diesem Bereich wesentlich intensivieren“ verspricht Bischof.
Kontakt: Nichtraucherbüro, Thomas-Riss Weg 10, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/268025
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