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Kommando verliert 20 Stellen

Vorarlberg kommt glimpflich davon
Vorarlberg kommt glimpflich davon ©VMH/Steurer
(VN) Wien/Bregenz - Drastische Personalkürzungen plant Verteidigungsminister Norbert Darabos für das Bundesheer. Insgesamt sollen in den österreichischen Miltär-Kommandaturen 1317 Bedienstete eingespart werden. Vorarlberg kommt glimpflich davon. Dort sollen nur 20 Jobs gestrichen werden.
Kompanie bleibt bestehen
Offiziere massiv verärgert

Weitere Einsparungen beim österreichischen Bundesheer laut dem „Gliederungsentwurf ÖBH 2015“ Die Nachrichtendienste verlieren auf dem Papier 51 Planposten – im Vergleich zu ihrem derzeitigen Personalstand bedeutet das 21 Bedienstete weniger. Bei den Kampfverbänden werden ebenfalls Planposten gestrichen, die Zahl der tatsächlich dort Dienst tuenden Soldatinnen und Soldaten soll aber erhöht werden. Ein Beispiel: Die 4. Panzergrenadierbrigade hat im Moment 1468 Planposten, aber nur 1201 Bedienstete. Im Jahr 2014 soll die Zahl der Planposten bei 1243 liegen – netto ein Plus von 42 Arbeitsplätzen.

 

Verteidigungsministerium plant Personalkürzungen bei Heer. Radikal in anderen Bundesländern.

Bregenz, Wien. Das Verteidigungsministerium plant radikale Personalkürzungen in den Bundesländern. Bis 2014 sollen in Österreichs Militärkommanden 1317 Bedienste eingespart werden. Wie das Profil berichtet, geht dies aus „Gliederungsentwurf ÖBH 2015“ hervor, der die Planungen für sämtliche Personalmaßnahmen der kommenden vier Jahre enthält. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern kommt das Bundesheer in Vorarlberg dabei allerdings recht glimpflich davon. Im Militärkommando Vorarlberg sollen 20 der rund 150 Planstellen (Militärkommando mit der Stabskompanie) gestrichen werden, deutlich weniger als in den anderen Kommanden.

 

„Ein laufender Prozess“

Alt-Militärkommandant Gottfried Schröckenfuchs bleibt relativ gelassen. Mit der jüngsten Debatte um die Kompanie in der Walgau-Kaserne – wie die VN berichteten, ist die Kompanie gesichert – lasse sich dies absolut nicht vergleichen. Derlei Gliederungsänderungen gebe es in regelmäßigen Abständen, er selbst habe „17 oder 18 solcher Änderungen mitgemacht“. Schröckenfuchs nennt dies einen „laufenden Prozess“, ganz nach dem Motto: „Man kann immer alles optimieren.“ Welche Stellen könnten wegfallen? „Es kann beispielsweise Umstrukturierungen in der Küche geben oder beim Wachbereich.“

 

„Das System überprüft sich“

Oberst Josef Müller, Präsident der Offiziersgesellschaft Vorarlberg, sagt, das System müsse sich überprüfen, auch wegen der Außenwirkung: „Das ist es sich selbst schuldig.“ Bei einem seriösen Vorgehen könnten damit auch Effizienzsteigerungen verbunden sein, „es ist denkbar, dass da was rauszuholen ist“. Nur von vornherein 20 Stellen festzulegen, ist für Müller die falsche Vorgehensweise. „Wir werden die Entwicklung daher kritisch beobachten und die Stimme erheben, falls es unausgewogen würde.“ Auch Landesrat Erich Schwärzler bleibt vorsichtig. Es handle sich um einen Entwurf, er werde sich diesen ganz genau anschauen: „Weil ja vereinbart ist, dass in allen Bundesländern ein funktionsfähiges Militärkommando erhalten bleibt.“

 

Starke Eingriffe in Österreich

Deutlich mehr Stellen stehen dagegen in anderen Bundesländern zur Disposition. Im Vergleich zur Zahl der derzeit Beschäftigten gehen besonders viele Planposten in Niederösterreich (-258), der Steiermark (-254) und in Relation zu seiner Größe im Burgenland (-150) verloren. Die dortigen Militärkommanden haben allerdings jetzt deutlich mehr Bedienstete, als im ohnehin großzügigen Organisationsplan des Verteidigungsministeriums eigentlich vorgesehen. Im Mittelfeld liegen Kärnten (-142), Salzburg (-132) und Tirol (-104), am Ende Oberösterreich (-83), Wien (-74) und eben Vorarlberg. Im Ministerium selbst soll die Zahl der Mitarbeiter übrigens vor derzeit 995 auf 900 gesenkt werden.

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