Der Linzer ging bei den Langbahn-Titelkämpfen in Budapest über 200 m Kraul mit Weltstars wie Pieter van den Hoogenband, Massimiliano Rosolino und Filippo Magnini mutig mit, musste nur im Finish dem hohen Tempo Tribut zollen. Der Titel ging zum dritten Mal en suite an Van den Hoogenband.
Bei der 150-m-Marke lag Koll auf Platz sechs, erst die letzten 25 Meter brachten den Rückfall. “Die waren sehr böse. Aber lieber der Versuch, mitzugehen und dann Achter werden als brav schwimmen”, erklärte der Kraul-Spezialist in einer ersten Reaktion. “Ich habe es probiert, habe es riskiert, habe mir gedacht, vielleicht geht es auf. Die Final-Startliste war schon ziemlich fein. Ich bin froh, dass ich da dazu gehöre.” In 1:49,22 Minuten blieb Koll 53/100 über seinem am Vortag im Vorlauf fixierten OSV-Rekord und ebenso wie im am Vormittag nachgeholten Semifinale (1:49,45) unter dem WM-Limit. Trainer Helge Gödecke: “Wir haben geschafft, was wir wollten. Nur ist im Finale unser Mut nicht belohnt worden. Aber wir arbeiten daran, dass der Mut einmal belohnt wird.”
Weniger zu lachen hatten Maxim Podoprigora und Nina Dittrich. Sie wurden in ihren Semifinal-Läufen jeweils Letzte und belegten in der Endabrechnung die Plätze 15 bzw. 16. Podoprigora hatte seinen dritten Lauf über 200 m Brust innerhalb von sieben Stunden zu bestreiten, da er nach dem Vorlauf schließlich erfolgreich um den letzten Semifinal-Platz stechen musste. Das ließ der 28-Jährige aber nicht als Entschuldigung gelten. Seine harte Selbstkritik: ”Ich bin zum Hosenscheißer geworden. Früher war ich Kämpfer, jetzt bin ich Hosenscheißer.” Bei den Staatsmeisterschaften in der nächsten Woche in Wolfsberg will der Wiener nun auf das WM-Limit los gehen. Dittrich wollte über 200 m Lagen um rund zwei Sekunden schneller als im Vorlauf schwimmen, blieb aber schließlich in 2:18,74 um 39/100 drüber.
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