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Körperliche Grenzen kennenlernen

Gegenseitiger Respekt lernen die Jugendlichen beim "Fairen Boxen" im Graf Hugo.
Gegenseitiger Respekt lernen die Jugendlichen beim "Fairen Boxen" im Graf Hugo. ©Emir T. Uysal
„Faires Boxen“ erweitert Angebot der OJA Feldkirch seit Anfang März.
Faires Boxen im Graf Hugo

 Feldkirch-Innenstadt. (etu) Das Tor des Graf Hugos betreten, geht es in den zweiten Stock. Dort hört man das merkwürdige Keuchen Jugendlicher und eine Djembé (Bechertrommel) den Takt angeben. Hier findet das „Faire Boxen“ statt. Nach harten, auspowernden Training werden Kämpfe ausgetragen: „Jetzt Freunde. Nachher Freunde“, heißt es respektvoll zur Begrüßung. Dann werden Hiebe ausgetauscht.
Zeljko Bilic ist Jugendbetreuer der OJA Feldkirch. Seit März bietet er für die Jugendliche Selbstbehauptungstraining an. Wie sich die jungen Erwachsenen in der Gesellschaft geben sei fundamental, meint Bilic. „Wir gehen im szenischen Arbeiten die Körpersprache durch. Dazu gehört auch Gefahrensituationen zu erkennen“, erklärt der Jugendtrainer. Gesammelte Erfahrungen lassen dort die Buben und Mädchen Revue passieren und suchen gemeinsam Lösungen, wie man solchen Konflikten im Vorfeld aus dem Weg geht oder schlichtet. Das „Faire Boxen“ ist eine Erweiterung vom der Selbstbehauptung.

„Vorher Freunde – Nachher Freunde“
Zeljko Bilic hat 20-jährige Erfahrung im Boxkampf und Kung-Fu. Er bildet eine Brücke zu den beiden unterschiedlichen Sportarten und schafft so eine neue achtungsvollere Verbindung. „Zum einen sollen die Jugendlichen an ihre Grenzen gehen können. Sich richtig auspowern und alle Aggressionen (am Boxsack) auslassen“, merkt Bilic an. Beim „Fairen Boxen“ ist es nicht erlaubt ins Gesicht zu schlagen, auch der Hinterkopf oder der Rücken ist Tabu. Falls in der Hitze des Gefechts, dann doch Mal die sprichwörtliche Hand ausrutscht, so müssen die Buben und Mädchen den Kampf sofort abbrechen vor dem Gegner verneigen und um Verzeihung beten. „Wichtig ist mir, dass man solche ‚Fehler’ auch dem Gegenüber verzeihen lernt.“ Derzeit hat das „Faire Boxen“ Platz für acht Teilnehmer. Die Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren sind begeistert vom Training. „Hier lernt man Respekt auf eine ganz neue Art“, meint Ugur Palta. Für den Jugendbetreuer ist es wichtig, dass die Kraft der Jugendlichen in eine sinnvolle Richtung gelenkt wird. „Wenn ich merke, dass die ‚Rotphasen’ länger anhält, picke ich mir diese Leute raus und spreche mit ihnen nochmals persönlich darüber.“

Info: Das „Faire Boxen“ findet jeden Donnerstag ab 16.30 Uhr mit Zeljko Bilic im Graf Hugo statt.

 Was gefällt dir am Training?

Ömer Ahmed Balta,
13 Jahre:
Ich finde das Training spannend. Das Sparing am Schluss gefällt mir am besten. Wir gehen respektvoll miteinander um.

Ugur Palta,
12 Jahre:
Ich mache nun das dritte Mal mit. Hier lerne ich die Technik des Boxens kennen. Ich merke selbst, dass ich viel ruhiger werde.

Hiwrani Palta,
13 Jahre:
Ich finde einen guten Ausgleich beim Training. Mir ist es wichtig, dass ich mich verteidigen kann, wenn es einmal darauf ankommen sollte.

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