Kocher legt Fokus auf Beschäftigungsmaßnahmen
Arbeitsminister Martin Kocher hat im Gespräch mit VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer erklärt, warum die Arbeitslosenzahlen in Österreich so markant gestiegen sind. Grund sei die Struktur unserer Wirtschaft, so Kocher, und meint die große wirtschaftliche Bedeutung von Tourismus und Gastronomie in Österreich.
Noch sei man europaweit im besten Drittel bei den Arbeitslosenzahlen, aber eben im Vergleich nicht mehr so gut wie vor der Pandemie. Wenn die Bereiche Gastro und Tourismus aber wieder Fahrt aufnehmen, werde es auch zu einem automatischen Besserungseffekt kommen, meint der Arbeitsminister.
Corona-Joboffensive
Die "Corona Joboffensive", ein Qualifizierungsprogramm vor allem für Leute, die arbeitslos geworden sind, ist auf zwei Jahre ausgelegt und das größte Qualifizierungsprogramm das es in Österreich je gegeben hat. Besonders wolle man damit auf Bereiche abzielen, in denen erwartungsgemäß nach der Krise ein höherer Bedarf herrschen wird wie etwa im Pflege- und Gesundheitsbereich, bei der Digitalisierung oder im Bereich Klima und Umwelt. Fast 40.000 Personen sind bereits in entsprechenden Qualifikationsmaßnahmen, so der Arbeitsminister.
Kurzarbeit soll spezifischer werden
Man werde auch nach dem zweiten Quartal die Kurzarbeit brauchen, allerdings in einer spezifischeren Form als bisher, prognostiziert Kocher. Derzeit seien Diskussionen im Gange unter welchen Voraussetzungen und in welchen Branchen die Kurzarbeit noch nötig sein wird, natürlich auch unter Berücksichtigung der Pandemiesituation. Ziel müsse es aber sein, so schnell wie möglich wieder Beschäftigung zu schaffen und entsprechende Maßnahmen zu setzen.
Erhöhung des Arbeitslosengeldes
Es sei grundsätzlich sinnvoll über ein neues System der Arbeitslosenunterstützung zu diskutieren, meint Kocher. Nach der Krise sollte man das in Angriff nehmen. Er hoffe, dass man ein System finden werde, in dem arbeitslose Menschen schneller wieder Beschäftigung finden und besser abgesichert sind.
(VOL.AT)
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