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Kegeln ist kein Wirtshaussport

©SKC Koblach
Der SKC Koblach spielt aktuell in der 1.Bundesliga West und möchte zurück in Super League, Österreichs höchste Spielklasse.
SKC Koblach

Koblach. (ceg) Wer schon einmal den Rheindamm entlang geradelt ist, der ist vielleicht bei der Grenze Koblach – Montlingen zum wunderschönen Gastgarten des Vereinsheims des Sportkegelclubs Koblach abgebogen. Das im Inneren des Vereinsheims, Kegelsport auf höchstem Niveau geboten wird, das ist aber wohl nicht allen Gästen klar. Wer aber denkt, dass Kegeln nur ein Wirthaussport ist, der irrt gewaltig wie Vereinsobmann Franz Adam feststellt: „Jeder der das glaubt, den lade ich sehr gerne auf ein Training bei uns ein. Nach 150 bis 180 Würfen, die bei einem Match gespielt werden, wird er wohl mehrere Tage nicht mehr gehen können.“

Adam ist vor allem auf das Vereinsheim mehr als stolz: „Wir sind der einzige Verein mit so einer Anlage, wir haben nicht nur viel Geld, sondern auch rund 3000 Stunden Eigenleistung unser Vereinsheim gesteckt.“ Der Verein hat dadurch sechs Arbeitsplätze geschaffen, investiert aber selbst noch rund 300-400 Stunden freiwillige Arbeit der Mitglieder. „Der Verein ist eine große Familie sonst wäre das alles nicht machbar“, sagt ein sichtlich stolzer Obmann.

Ziel Wiederaufstieg

Neben dem Betrieb der eigenen Anlage geht es aber natürlich um Sport. Das Ziel ist klar: Wiederaufstieg in die Super League, die höchste österreichische Kegelliga, am besten im kommenden Jahr, dann feiert der Verein sein 60 jähriges Bestehen. Grundlage für den sportlichen Erfolg bildet aber der eigene Nachwuchs, hält Schriftführerin Ruth Nikolic fest: „Früher haben wir gewartet, dass junge Spieler kommen, nun versuchen wir gezielt Kinder zum Kegeln zu bringen.“

Aktuell hat der Verein 15 junge Kegler, diese werden von zwei Trainern ausgebildet. Nikolic betont, dass Kegeln sowohl ein Sport für Männer als auch Frauen ist: „Unsere Damenmannschaft ist regierender Vorarlberger Meister, da gibt es auch viele enge und spannende Spiele.“

Leistbare Ausrüstung: Wer selbst kegeln möchte, der muss nicht viel investieren. Zwei Kugeln, die von jedem Spieler benötigt werden kosten 130 Euro, halten aber bis zu zehn Jahren. Sonst braucht man noch normale Sportschuhe und schon kann man selbst mit dem Kegeln beginnen.

Der Tiroler „Legionär“

Einer der Stützen der ersten Koblacher Mannschaft ist der Tiroler Michael Hechenberger. Hechenberger wohnt in Landeck und pendelt sowohl zu den Spielen als auch zu den Trainings. „Wir sind zwei Tiroler in der Mannschaft und fahren gemeinsam nach Koblach. Unser Training dauert eben nicht zwei bis drei Stunden, sondern mit der Fahrt rund sechs Stunden.“ Hechenberger macht das seit acht Jahren und kann sich keinen anderen Verein vorstellen: „Koblach ist etwas Besonderes, der Zusammenhalt im Verein und die Anlage sind einzigartig.“ Sein Tiroler Wohnort bietet dafür auch einen Vorteil: „Bei Auswärtsspielen im Osten Österreichs steigen wir später in den Bus und sind dann auch früher daheim.“

Umfrage – Warum kegelst du gerne?

Maja Nikolic (15): Ich bin durch meine Eltern zum Kegeln gekommen und kann mir keinen schöneren Sport vorstellen. Bei der U18 WM bin ich dritte geworden. Irgendwann möchte ich Weltmeisterin werden.

Josef Grasmugg (55): Nach einem Bänderriss musste ich meine Fußballkarriere beenden und bin dann zum Kegeln gewechselt. Der große Vorteil ist, auch in meinem Alter kann ich den Sport noch problemlos auf hohem Niveau ausüben.

Michael Hechenberger (34): Kegeln kombiniert wunderbar geistige und körperliche Anforderungen. Mit viel Fleiß kann man es im Kegeln weit bringen. In vielen anderen Sportarten wird man als Amateur nicht zum Nationalspieler. –

Zahlen und Fakten

  • 6 Arbeitsplätze unterhält der SKC Koblach in seinem Vereinsheim
  • 10 Jahre hält eine normale Sportkugel
  • 1 Million Euro hat der SKC Koblach in seine Vereinsanlage investiert

http://www.skc-koblach.at/

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