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Klostertaler "Bauerntag"

Man hatte sich in Dalaas versammelt, hatte gespannt den Ausführungen zum Thema "Hofübergabe" zugehört und sich über die humorvolle Darbietung des Rechtsexperten amüsiert.

Die Klostertaler Landwirte kamen, lauschten und lachten. Fast vollzählig hatten sie sich im Dalaaser Kristbergsaal versammelt, hatten gespannt den Ausführungen zum Thema „Hofübergabe“ zugehört und sich dabei über die humorvolle Darbietung des Rechtsexperten amüsiert.

Alljährlich lädt Johannes Gantner, Obmann des Klostertaler Bauernbunds, zu einer Informationsveranstaltung für seine Landwirte. Stand im vergangenen Jahr das Thema „Tourismus und Landwirtschaft“ auf dem Programm, widmete sich der „Bauerntag“ am Mittwochabend der richtigen Hofübergabe. „Die Aufschlüsselung des Vermögens, die Absicherung der Rechte und das Veräußerungs- und Belastungsverbot“, nannte Rechtsanwalt Rainer Welte als wesentliche Punkte bei einer korrekten Hofübergabe. Spielte dabei mit Worten und konkretisierte anhand von teils überzogenen, Kabarett reifen Beispielen. Räumte aber vor allem mit dem „Stammtisch-Geschwafel“ auf, dass ein Kind noch bei Lebzeiten der Eltern auftauchen und seinen Erbanteil verlangen könnte. „Erben tut man mit dem Sterben.“

Ein Testament hingegen sollte frühzeitig – „spätestens bei der Geburt des ersten Kindes“, wie Welte betonte – aufgesetzt werden. „Auch sollte der Hofübernehmer eine gute Ausgangsbasis und Voraussetzungen haben“, ergänzte Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger.

Das kann Christian Gantner auf jeden Fall vorweisen. Der 22-Jährige hilft schon „seit der Kindheit“ auf dem Bauernhof seines Vaters mit. Der Besuch der Landwirtschaftsschule war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Wie auch das Thema „Hofübernahme“. Eine Besonderheit in diesen Tagen? „Nein. Wenn man das Glück hat mit einer Landwirtschaft groß zu werden, hat man einen ganz natürlichen Zugang zur Natur.“ Sagt’s und schwärmt vom „Beobachten, Warten und Ernten“. Und seine Partnerin? „Am Anfang war mir der Gedanke schon fremd.“ Heute kann sich die 21-jährige Tamara Burtscher jedoch gut vorstellen, eine „moderne Bäuerin“ zu werden.

Dass die Landwirtschaft bzw. die 70 großteils Nebenerwerbsbauern im Klostertal nicht aussterben, zeigt vor allem die Zahl der Schüler in der Landwirtschaftsschule: sieben junge Klostertaler absolvieren derzeit eine entsprechende Ausbildung. „Das gab es noch nie“, ist vor allem Bauernbundobmann Johannes Gantner stolz.

Mit dabei an diesem lustigen Abend waren auch Landesrat Erich Schwärzler, Nationalrat Norbert Sieber, Landtagsabgeordnete Josef Türtscher und Ernst Fritz, der Dalaaser Gemeindechef.

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