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Klinik-Schließung sorgt für Schock

Für die Helios-Schloßbergklinik soll der Vorhang fallen. Allerdings formiert sich Widerstand.
Für die Helios-Schloßbergklinik soll der Vorhang fallen. Allerdings formiert sich Widerstand. ©Symbolbild/Bilderbox
Die Schockwellen über die geplante Schließung der Helios-Schlossbergklinik im oberallgäuischen Oberstaufen reichen bis nach Vorarlberg. Doch jetzt formiert sich Widerstand.

Am 30. September soll die Helios-Schlossbergklinik für immer ihre Pforten schließen. Sie ist mit über 200 Beschäftigen nicht nur ein großer Arbeitgeber in der Region, sondern genießt auch weit über die Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf. Bekannt wurde sie für die Behandlung von Krebspatienten.

Krebs-Behandlung in Gefahr

Diese ist jetzt in Gefahr, und das nicht nur in der Region selbst. Auch Vorarlberger Patienten haben sich in die Obhut der Helios-Ärzte begeben, und wissen durchaus Positives zu berichten.  Etwa von der großen Einfühlsamkeit der Ärzte und des Personals. Viele sind sich sicher, ohne die Schlossbergklinik nicht mehr auf Erden zu weilen. Besonderes Lob wird dabei auch dem Ansatz der Mediziner gespendet. Sie versuchen, den Heilungsprozess mittels ganzheitlicher Methoden voranzutreiben.

Umso unverständlicher also die Entscheidung, die Klinik dicht zu machen. Denn ausschlaggebend für die Entscheidung waren allein wirtschaftliche Gründe. Die Vergütung wurde nämlich im Jahre 2003 bei unseren Nachbarn umgestellt – auf eine pure Leistungsvergütung, sprich, Fallpauschalen. Das konnte nur Schlechtes für die Helios – Schlossbergklinik bedeuten, denn dort vertraute man weiterhin auf Tagespauschalen. Als Erfolg galt hier, den Patienten zu heilen – nach monetären Maßstäben war dies allerdings nicht genug.

Widerstand gegen Schließung

Die Akut-Patientenzahlen hätten nach ökonomischen Messdaten dramatisch gesteigert werden müssen, von 1600 auf 2600 bis 2800, wie etwa die Karin Gräppi, Helios-Regionalgeschäftsführerin, betont. Sie glaubt, dass die Schließung von anderen Standorten aufgefangen werden könne.

Das Personal selbst – dass übrigens ganze zwölf Tage vor Weihnachten über seine Zukunft “informiert” wurde – möchte jedenfalls seine Patienten nicht im Stich lassen, und bis zur Schließung weiterarbeiten.

Und zu dieser wird es möglicherweise auch nicht kommen: Denn es hat sich bereits Widerstand formiert. Eine Unterschriftenaktion wurde ins Leben gerufen, die die geplante Schließung doch noch in allerletzter Sekunde abwenden soll. Die Aktion läuft noch bis 29.02.2012, und ist auf zahlreiche Unterstützer angewiesen. Diese werden dann an den Bürgermeister von Oberstaufen, Walter Grath, übergeben.

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