Feldkirch. (sch) Erstmals war ein Konzert des Stadtorchesters keine übliche Matinee, sondern eine sehr gut besuchte Soiree im Saal des Pförtnerhauses. Am letzten Sonntag fand das traditionelle Frühlingskonzert des Stadtorchesters unter der Leitung seines Dirigenten Murat Üstün mit zwei profilierten Solisten statt. Und der Gastauftritt des türkischen Kanun-Meisters Tahir Aydogdu konnte als Aufmerksamkeit für fünf Jahre Murat Üstün beim Stadtorchester gelten. Soweit Obmann Günter Lusser bei der Begrüßung, bei der er sich auch für die offizielle türkische Unterstützung dieses Konzerts bedankte. Das Frühjahrskonzert brachte Musik aus Romantik und Moderne und kam durch die verschiedenen Komponisten einer kleinen Weltreise gleich…
Von Meyerbeer bis Britten
Der Musikreigen machte dem Orchester wie den Zuhörern wegen der farbigen Vielfalt dieselben Freuden; zumal Üstün und seine Musici bei jeder Nummer den richtigen „Ton“ fanden. Die Soiree begann mit dem pompösen Krönungsmarsch aus der Oper „Der Prophet“ von Meyerbeer. Es folgte der getragene „Judex“ aus der geistlichen Trilogie „Mors et Vita“ von Gounod. Rossini war mit einem fröhlichen Jagdlied für vier Hörner und Orchester präsent. Das berühmte „Intermezzo sinfonico“ aus der Oper „Cavalleria rusticana“ von Mascagni gelang mit erstaunlicher Klangdelikatesse. Und die schon sehr bekannte, 1997 geborene Liechtensteiner Geigerin Sara Plank (mit Vorarlberger Wurzeln) riss mit ihrer hochrangigen Interpretation der „Zigeunerweisen“ von de Sarasate dem Publikum den Applaus aus den Händen. Jugendliche Anmut verband sich mit schon reifem Können.
Nach der Pause verzauberte der türkische Meister Tahir Aydogdu (geb. 1959 in Istanbul) mit seinem Kanun, einem der Zither bzw. dem Hackbrett ähnlichen, auf den Knien zu spielenden Instrument die lauschenden Musikfreunde. Virtuos perlten die drei Sätze des Konzerts für Kanun und Streichorchester von Hasan Ferit Alnar (1906-1978) dahin. Ein musikalisches Feuerwerk bot Üstün noch als Schlusspunkt – eine Suite nach Rossini-Melodien von Benjamin Britten! Und dieser englische Großmeister hatte mit dem fetzigen March, der sentimentalen Canzonetta, dem deftigen Tiroler Ländler, dem sinnlichen Bolero und der spritzigen Tarantella genau das richtige Gespür für das quirlige italienische Genie aus Pesaro. Ein Hexentanz aus „Margarethe“ von Gounod war nach dem „tollen“ Konzert das Encore auf den frühlingshaften Heimweg.
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