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"Kleine Brötchen backen"

©VN
Bregenz - Neuer Vertrieb, neue Geschäftsführung: Alles neu bei der "Sonnenkönigin".
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Es war kein gutes Startjahr für die “Sonnenkönigin”, Walter Klaus‘ Traumschiff auf dem Bodensee. Statt erhoffter Großevents (wie der abgehaltenen Präsentation des Siebener BMW) waren es neben Charity-Abenden zuletzt vermehrt Bäuerinnentage und Polizeivereinigungs-Treffen, für die die „Sonnenkönigin“ gebucht wurde. Wenn überhaupt: Denn die meiste Zeit liegt das Schiff im Hafen.

Rauer Wind

So ruhig wie es aber scheint, ist es um die “Sonnenkönigin” derzeit nicht bestellt. Ein stehendes Schiff kostet schließlich Geld. Und so passiert dieser Tage viel hinter den Kulissen, vor allem bei der schweizerischen Sonnenkönigin AG. Der bisherige Geschäftsführer wurde von Walter Klaus abberufen und in einen anderen Unternehmensteil versetzt. Wie Klaus-Holding-Geschäftsführer Werner Netzer den “VN” bestätigt, wurden zudem per Ende August die Dienstverhältnisse mit den drei bisherigen Verkaufsmitarbeitern in der Schweiz aufgelöst. „Die wirtschaftliche Entwicklung hat dazu geführt, dass wir zwar weit über 100 konkrete Anfragen hatten – die dann aber alle weggebrochen sind“, sagt Netzer. Will heißen: Der bisherige Verkauf liegt weit hinter den Erwartungen. Und mit dem Bodensee ist das 1100-Tonnen-Schiff auf immer und ewig verheiratet: Ein zwischenzeitlich offenbar sogar angedachter Transport an “lukrativere Seen” in Zürich oder Genf ist allein aufgrund des Gewichts unmöglich. Da sehe sich die Geschäftsleitung mit der „Bergsteiger-Frage“ konfroniert: „Es wird in einer halben Stunde dunkel. Entweder du fasst dich und gehst mit großem Risiko weiter – oder du kehrst um.” Bisher hatte sich Walter Klaus oft genug fürs Weitergehen entschieden. Jetzt sagt Netzer: “Man kann Events auf diesem Schiff im angepeilten hohen Preissegment am Bodensee nicht verkaufen.” Ende August fiel die Entscheidung, ab sofort – wörtlich – „diesem Fass ohne Boden Einhalt zu gebieten“. Netzer zu den “VN”: „Wir müssen kleinere Brötchen backen, die rund um den See verkaufbar sind – und nicht durch Dumping-Preise die Weiße Flotte konkurrenzieren.“ Die “Sonnenkönigin” verabschiedet sich von den ursprünglich angepeilten Elite-Events. Die nun angesteuerte Lösung: Ein Vertrag mit dem bisherigen Catering-Betreiber, der kurz vor dem Abschluss steht. “Mo Catering” soll in Zukunft das Schiff “im mittleren Preissegment” vermarkten. Das dürfte dann bedeuten, dass die anfangs verlangte Tagesmiete von 40.000 Euro – zuletzt gesenkt auf 18.000 Euro – abermals güns­tiger werden dürfte. Walter Klaus ist dennoch guter Dinge: „Das mit der „Sonnenkönigin“ wird über die nächsten Jahre auf jeden Fall klappen.“

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