Nach 17 Spielen liegen die Pioneers Vorarlberg am Tabellenende der ICE Hockey League. Mit vier Siegen und zwölf Punkten fällt die Bilanz auf dem Papier ernüchternd aus. Doch in Feldkirch wird weder gejammert noch der Kurs infrage gestellt. Der Sportdirektor blickt mit bemerkenswerter Ruhe auf die Zwischenbilanz und sieht darin mehr Positives, als es der Tabellenplatz vermuten lässt.
Neuer Coach, neues Kapitel
"Wir haben eine große Entwicklung hinter uns", sagt Lampert. "Natürlich hätten wir gerne fünf, sechs Punkte mehr. Aber wir müssen berücksichtigen, dass viele junge Spieler und Neuzugänge in neuen Rollen sind. Das Trainerteam rund um Johannes Nygard macht einen hervorragenden Job, wir bleiben dran."
Nach dem Abgang von Headcoach Dylan Stanley nach Davos steht vieles im Zeichen des Neuaufbaus. Dreizehn Abgänge mussten kompensiert werden, darunter Kapitän Alexander Pallestrang. Der jüngste Kader der Klubgeschichte (25,28 Jahre) soll das Fundament für die Zukunft bilden. "Die Spieler entwickeln sich, das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", lobt der 53-Jährige.
Tatsächlich beweisen die Feldkircher kürzlich mit Siegen gegen Salzburg und den KAC, dass Potenzial vorhanden ist. "Die Liga ist unglaublich stark. Wir sind Außenseiter, das ist uns bewusst. Aber wir nehmen diese Rolle an und kämpfen um die Pre-Playoffs."
Schwächen in der Defensive
Mit 63 Gegentoren stellen die Pioneers nach Innsbruck (72) die anfälligste Defensive. Auch offensiv ist die Bilanz mit 30 Treffern aus 17 Spielen ausbaufähig. Lampert nimmt das sportlich: "Wenn du das budgetschwächste Team der Liga bist, ist das normal. Aber wir haben viele junge Vorarlberger, die jetzt ihre Chance bekommen."
Einer davon ist Verteidiger Laurin Wempe, der vom EC Bregenzerwald kam. "Er spielt hervorragend. Solche Geschichten bestätigen unseren Weg." Die Kooperation mit dem Bregenzerwald laufe ideal: "Junge Spieler bekommen dort viel Eiszeit, das ist für ihre Entwicklung perfekt."
Dass sich das Projekt im Aufbau befindet, zeigt sich auch bei den vielen neuen Legionären. "Es ist erst das erste Drittel der Saison", sagt Lampert. "Viele erleben hier ihre erste Europa-Station. Das braucht Zeit. Aber wir sehen gute Ansätze."
Unter Headcoach Nygard habe sich das Spiel verändert: "Es ist schneller, offensiver, risikoreicher. Wir wollen nach vorne spielen. Natürlich kassierst du dabei auch mal ein Gegentor mehr, aber das gehört dazu."
Mit wenig Budget Richtung Top Ten
Finanziell bleibt die Lage angespannt. "Ich bin für das Sportliche verantwortlich", sagt Lampert, "aber jeder weiß, dass die Situation derzeit nicht leicht ist." Dennoch blickt er positiv nach vorne: "Es bringt nichts, über das zu reden, was wir nicht haben. Wir müssen das Beste aus unseren Möglichkeiten machen."
Auch die Zuschauerzahlen könnten besser sein. "Natürlich hätten wir gerne mehr Fans. Aber die, die da sind, stehen hundertprozentig hinter uns. Selbst wenn wir verlieren, applaudieren sie, sie sehen, wie die Mannschaft kämpft."
Der Rückstand auf die Pre-Playoff-Plätze beträgt sechs Punkte, für Lampert kein Grund, die Zielsetzung zu ändern. "Von Anfang an war klar: Wir wollen unter die Top Ten. Das bleibt unser Ziel", sagt er. "Sechs Punkte sind nichts. Es wird ein harter Weg, aber wir geben alles, bis zur letzten Chance."
(VOL.AT)
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