Gut 1.000 Kilometer weiter östlich, auf den Samoa-Inseln, müssen sich die Menschen gedulden: Bei ihnen beginnt 2009 erst zwölf Stunden später als in Mitteleuropa. Der Grund: Mitten im Pazifik verläuft die Datumsgrenze.
29 Grad warm war es am Dienstagabend (Ortszeit), als Roniiti Teiwaki in seinem kleinen “Lagoon Breeze Hotel” auf einer der vielen Kiribati-Inseln mit den letzten Vorbereitungen für die Silvesterparty beschäftigt war. Zur Party am Silvesterabend soll es unter anderem Truthahn mit Brokkoli und anderem Gemüse oder auch Fisch zur Auswahl geben. Gefeiert wird allerdings nur im kleinen Kreis.
“Sechs Zimmer sind belegt”, berichtete Teiwaki. “Die Gäste kommen überwiegend aus Australien.” Zu trinken gibt es Bier und Wein, und um Mitternacht sollen auch Feuerwerksraketen gezündet werden. Dem neuen Jahr blickt Teiwaki mit Zuversicht entgegen. Sorgen wegen der weltweiten Wirtschaftskrise macht er sich nicht. “2008 ist gut gelaufen, und ich bin gespannt auf 2009”, sagt er.
Völlig ohne Silvesterböller und Feuerwerk wird auf Samoa gefeiert – ebenfalls bei Sommertemperaturen, Luft 30, Wasser 28 Grad. “Feuerwerk ist seit einigen Jahren verboten”, berichtete der deutsche Honorarkonsul Arne Schreiber aus der Hauptstadt Apia. Gefeiert werde meist nicht wie in Europa. Ähnlich wie Weihnachten habe der Jahreswechsel einen anderen Rang. “Da ist mehr Party-Zeit – ähnlich wie in Australien und Neuseeland. Viele gehen auch in Nachtclubs”, sagte Schreiber.
Er selbst werde mit der Familie essen “und ein Glas Wein oder Sekt trinken”, sagte der ehrenamtliche Vertreter der Bundesrepublik, der im Hauptberuf seit vielen Jahren eine Computerfirma betreibt. Die Zeitverzögerung spielt für ihn eher im Geschäftsalltag eine Rolle: “Ich beziehe alle Waren aus Neuseeland. Da muss man zum Beispiel bei den Flügen aufpassen, dass man sich nicht vertut – denn dort ist es ja immer einen Tag später als bei uns.”
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