Nötig wären in den Augen von AK-Präsident Hubert Hämmerle freilich Sofortmaßnahmen, um Betreuungspflichten und Arbeit vereinbar zu machen. Er fordert für jeden Sprengel Vorarlbergs zumindest einen Standort mit Ganztagesbetreuung für Kinder von 0 bis 12 Jahren.
Eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ist besonders im ländlichen Raum Mangelware. Die Untersuchung der AK hat im vergangenen Jahr schwarz auf weiß gezeigt, dass nicht einmal jeder sechste Kindergarten im Land den Kriterien für Vereinbarkeit von Beruf und Familie entspricht. Und die Nachfrage wächst ständig.
Betreuungsbedarf in Voralberg wird ansteigen
In der Trendforschung des Österreichischen Instituts für Familienforschung (OIF) aus 2017 kann man nachlesen, dass der Betreuungsbedarf in Vorarlberg bis 2021 ansteigen wird. Von den Drei- bis unter Sechsjährigen werden dann fast alle Kinder betreut werden müssen. Auch bei den Ein- und Zweijährigen ist mit starkem Anstieg zu rechnen. „Es reicht also nicht, wenn das Land die Betreuungsplätze dieses Jahr um 400 Plätze aufstocken will“, argumentiert Eva King (AK-Grundlagenarbeit). „Es geht vor allem um die Verfügbarkeit von Ganztagsbetreuung für Kinder von null bis sechs Jahren und um schulische Nachmittagsbetreuung.“ Die Bedarfserhebungen in den Gemeinden reflektierten den wirklichen Bedarf unzureichend und mit großer Verzögerung, hier wäre King zufolge ein Realitätscheck dringend angeraten.
Die AK fordert die Landesregierung auf, den Ausbau der Kinderbetreuung stärker an den aktuellen Bedürfnissen der Betroffenen zu orientieren: „Jeder Sprengel braucht, zumindest an einem Standort, eine durchgängige Ganztagesbetreuung für Kinder von 0 bis 12 Jahren, um Frauen eine Berufstätigkeit zu ermöglichen“, betont AK-Präsident Hubert Hämmerle.
Denn viele Frauen wollen mehr arbeiten. Ohne entsprechende Kinderbetreuung aber ist das schlichtweg in den meisten Fällen nicht möglich.
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