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Kinder beim Kampf gegen HIV benachteiligt

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Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat verstärkte Anstrengungen gefordert, um die medizinische Versorgung der weltweit 2,3 Millionen HIV-infizierten Kinder zu verbessern.

Anlässlich einer Geberkonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, die von Mittwoch bis Freitag in Berlin stattfindet, erklärte UNICEF, bisher erhielten nur 15 Prozent der Kinder, die Viren hemmende Medikamente brauchen, die lebensnotwendige Behandlung.

330.000 Kinder sterben laut UNICEF jedes Jahr an den Folgen von Aids. Dabei sei die Behandlung von HIV-infizierten Kindern heute deutlich einfacher und preiswerter möglich ist als je zuvor. Erstmals steht demnach ein für Kinder geeignetes Viren hemmendes Kombinationspräparat zur Verfügung, das sich einfach dosieren lässt und nicht gekühlt werden muss. Dies sei ein Durchbruch für den Einsatz in Entwicklungsländern.

“Kinder sind beim Kampf gegen Aids immer noch benachteiligt. Hunderttausende Mädchen und Jungen sterben, weil Medikamente und Gesundheitspersonal fehlen”, sagte die UNICEF-Vorsitzende Heide Simonis im Vorfeld der internationalen Konferenz. “Die Geberländer des Globalen Fonds müssen ihre Zusagen einhalten, damit die Fortschritte in der Aids-Forschung auch den Kindern in Entwicklungsländern zugute kommen. Deutschland als Gastgeberland kommt dabei eine besondere Verantwortung zu”, betonte Simonis.

Das neue Kombinationspräparat kostet rund 46 Euro für die jährliche Behandlung eines Kindes. Es enthält drei antiretrovirale Wirkstoffe – Lamivudin, Stavudin und Nevirapin – in einer Tablette und wird den von Aids besonders betroffenen Entwicklungsländern durch den Nothilfeplan der Bill-Clinton-Foundation sowie von UNICEF zur Verfügung gestellt. Für Kinder, die keine Pillen schlucken können, kann die Tablette in Wasser aufgelöst werden.

Bislang müssen HIV-infizierte Kinder in Entwicklungsländern mit mehreren, meist übel schmeckenden Sirupen behandelt werden, die überdies ständig gekühlt aufbewahrt werden müssen. Oder die Tabletten für Erwachsene werden gestückelt – und damit oft falsch dosiert. Gefährlich ist insbesondere eine Unterdosierung, weil die Medikamente dann zum einen nicht richtig wirken und sich gleichzeitig Resistenzen bilden. Bei Überdosierung leiden die Kinder oft unter unnötig schlimmen Nebenwirkungen.

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