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Kind stürzt 60 Meter in den Tod

Auf der Drachenwand in St. Lorenz am Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) ist am Samstagabend, 22. Februar 2020, ein sechsjähriger Bub 60 bis 70 Meter tief in den Tod gestürzt.
Auf der Drachenwand in St. Lorenz am Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) ist am Samstagabend, 22. Februar 2020, ein sechsjähriger Bub 60 bis 70 Meter tief in den Tod gestürzt. ©APA
Auf der Drachenwand in St. Lorenz am Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) ist am Samstagabend ein sechsjähriger Bub 60 bis 70 Meter tief in den Tod gestürzt. Das Kind befand sich mit seiner 42-jährigen Mutter, deren Lebensgefährten und einem Freund der Familie beim Abstieg vom Gipfel, als es um 18.20 Uhr am ausgesetzten Hirschsteig zu dem Unglück kam. Für den Sechsjährigen kam jede Hilfe zu spät.

St. Lorenz am Mondsee. Wie die Polizei berichtete, hatte die vierköpfige Gruppe aus Tschechien vor dem Unfall den Drachenwand-Klettersteig begangen. Das Quartett war dabei bereits gegen 10.30 Uhr in den Steig eingestiegen. Nicht zuletzt wegen des Kindes kamen die vier nur sehr langsam voran und erreichten erst nach gut sechseinhalb Stunden den Gipfel. Beim Weg zurück zum Parkplatz wurde es bereits dunkel.

Bub stürzte in die Tiefe

Im Bereich einer Schlucht - dem sogenannten Saugraben - kam es dann zu dem Unglück. Nach dem die Gruppe in Stück mit Leitern absolviert hatte, dürfte der Sechsjährige in einer Querung ausgerutscht oder gestolpert sein. Der Bub stürzte darauf über abschüssiges, felsdurchsetztes Gelände in die Tiefe. "Seine Mutter und die Begleiter haben in der Dunkelheit nicht sehen können, wohin und wie weit er abgestürzt ist", sagte Einsatzleiter Heinz Hemetsberger von der Bergrettung Mondseeland zur APA.

Die Bergretter stiegen zunächst zur Gruppe auf und seilten sich in die Schlucht ab. Dort stießen sie nach 60 bis 70 Metern auf den Buben. Weil eine Taubergung durch den Rettungshubschrauber in dem engen Graben nicht möglich war, seilte die Bergrettung den Notarzt hinab. Allerdings blieben sämtliche Reanimationsmaßnahmen ohne Erfolg.

"Mutter und Partner kannten den Weg"

"Die Mutter und ihr Partner kannten den Weg. Sie sind die Tour schon öfter gegangen", sagte Hemetsberger. "Das Kind ist aber zum ersten Mal dabei gewesen". Die Klettersteigtour - sie weist eine Schwierigkeit von C/D auf - sei dabei anstrengend und eigentlich für Erwachsene konzipiert. Die Mutter und die beiden Begleiter erlitten einen Schock und wurden von den Bergrettern ins Tal begleitet.

(APA)

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