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Kind kam anonym zur Welt

(VN) Feldkirch - Drei Frauen nahmen bislang die Möglichkeit der anonymen Geburt in Anspruch.

Eine schwangere Frau hat dieser Tage im Landeskrankenhaus Feldkirch die Möglichkeit der anonymen Geburt in Anspruch genommen. Das bestätigte die Kommunikationsabteilung der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) auf VN-Anfrage. Weitere Details wurden „zum Schutz von Mutter und Kind“ nicht bekanntgegeben. „Damit sollen Rückschlüsse auf die Identität der Personen verhindert werden“, verlautete von Seiten der Krankenhausbetriebsgesellschaft. Aber wie bei einer Inanspruchnahme der Babyklappe bleiben auch in diesem Fall den Eltern bzw. der Mutter sechs Monate Zeit, um ihre Entscheidung zu überdenken. Erst danach kann die Jugendwohlfahrt eine Adoption in die Wege leiten und das Pflegschaftsgericht eine solche schließlich bewilligen.

Frau war in Notsituation

Seit einigen Jahren können Schwangere in allen Spitälern ihr Kind ohne Angabe von persönlichen Daten zur Welt bringen und anschließend zur Adoption freigeben. Allerdings muss bei der Frau eine schlüssig erklärbare Notsituation vorliegen. Was in diesem Fall laut Auskunft von Landesstatthalter Markus Wallner zugetroffen habe. Damit wählten in Vorarlberg bislang insgesamt drei werdende Mütter diese Form der Geburt. Da es sich um „keinen Routinevorgang“ handelt, wie Wallner sagte, wurden analog der Babyklappe auch für eine anonyme Geburt genaue Vorgehensweisen ausgearbeitet. So kann etwa die Mutter, wenn sie dies möchte, nach der Geburt weiter im Spital bleiben und erhält dort eine entsprechende medizinische Nachsorge.

Pflegefamilie und Adoption

Die Verantwortung für das Kind übernimmt die Jugendwohlfahrt. Nach der Entlassung aus dem Spital kommt das Baby in eine Pflegefamilie. Sollte sich die Mutter bis zum Ablauf der sechsmonatigen Bedenkzeit nicht melden, erfolgt eine Adoption. Bei den bisherigen anonymen Geburten kam es in einem Fall tatsächlich zur Adoption, im anderen entschied sich die Mutter für ihr Kind. Im aktuellen Fall hat die Mutter das Spital bereits wieder verlassen. Der Säugling ist nach wie vor in medizinischer Betreuung.

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