Kiloweise Kokain im Land verkauft

Die Strafverfahren gegen die beiden Dealer wurden separat geführt. Als erster musste der 62-jährige Pensionist aus Bregenz auf die Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft legte dem gebürtigen Oberösterreicher zur Last, über vier Jahre hinweg 1,9 Kilogramm Kokain von Spanien nach Vorarlberg geschmuggelt und weiterverkauft zu haben. Der schwerkranke Mann, der früher ganz legal mit Wein gehandelt hatte, machte bereits in der Einvernahme bei der Polizei reinen Tisch.

Mit dem Drogenschmuggel habe er aufgrund finanzieller Schwierigkeiten angefangen, schlussendlich habe er selbst Kokain konsumiert und die Kontrolle verloren, so der bislang Unbescholtene. Der Schöffensenat unter dem Vorsitz von Richter Wilfried Marte hielt in diesem Fall drei Jahre Haft für schuld- und tat­angemessen. Der 62-Jährige will vom gesetzlichen Angebot „Therapie statt Strafe“ Gebrauch machen. Das Urteil hat er angenommen, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

14-fach vorbestraft

Gleich im Anschluss wurde dann einem der Abnehmer des 62-Jährigen der Prozess gemacht. Dem 47-jährigen Bregenzer, der seit acht Monaten in U-Haft sitzt, wurden die Weitergabe und der Verkauf von insgesamt vier Kilogramm Kokain zur Last gelegt. Anders als sein „Geschäftspartner“ legte der 14-fach Vorbestrafte erst in der Hauptverhandlung ein volles Geständnis ab.

Er gab zu, 21 Abnehmer mit Kokain versorgt zu haben. Das Suchtgift schmuggelte er teilweise selbst von der Schweiz nach Vorarlberg. Der Senat verhängte vier Jahre Haft gegen den 47-Jährigen. Mit einer vorzeitigen Entlassung dürfe er nicht rechnen, stellte Richter Wilfried Marte klar. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.