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KI - Seniorenbund will Regeln zum Schutz älterer Menschen

Gerstorfer und Korosec bei einer Pressekonferenz im September
Gerstorfer und Korosec bei einer Pressekonferenz im September ©APA/HANS KLAUS TECHT
Der Seniorenrat sorgt sich ob des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz um die ältere Bevölkerung. Die beiden Präsidentinnen, Birgit Gerstorfer (SPÖ) und Ingrid Korosec (ÖVP), fordern in einer Aussendung am Dienstag deshalb klare Regeln für den Einsatz von KI. "Gerade ältere Menschen dürfen nicht benachteiligt oder überfordert werden", betonen sie. Transparenz, Datenschutz und ein wirksamer Schutz vor Altersdiskriminierung seien "unverzichtbar".

Der Seniorenrat spricht sich für eine klare und verständliche Informationspflicht über alle eingesetzten KI-Anwendungen aus. KI-generierte Inhalte müssten eindeutig gekennzeichnet werden - insbesondere im Gesundheitsbereich. Zudem fordert der Seniorenrat die strikte Einhaltung der Datenschutzbestimmungen. Persönliche Daten älterer Menschen müssten besonders geschützt und deren Selbstbestimmungsrechte uneingeschränkt gewahrt werden.

Um Altersdiskriminierung vorzubeugen, brauche es gesetzlich verankerte Prüf- und Kontrollmechanismen. Algorithmen sollen regelmäßig überprüft und angepasst werden, um Benachteiligungen etwa bei Kreditvergaben, Versicherungsleistungen oder im Sozialbereich zu verhindern.

Fördermaßnahmen insbesondere für ärmere Senioren

Damit KI nicht "zu weiterer sozialer Spaltung führt", wie es vom Seniorenrat heißt, fordert dieser gezielte Fördermaßnahmen für digitale Ausstattung und Zugänge - vor allem für Seniorinnen und Senioren mit geringem Einkommen. KI-gestützte Assistenzsysteme müssen als Hilfsmittel im Gesundheits- und Pflegebereich anerkannt werden. Unabdingbar sei außerdem eine barrierefreie Gestaltung digitaler und KI-gestützter Dienste, um ältere Menschen nicht von wichtigen Angeboten auszuschließen.

Bildung spiele zusätzlich eine zentrale Rolle: Der Seniorenrat fordert den Ausbau zielgruppengerechter Bildungsangebote, die Vermittlung von Medienkompetenz sowie praxisnahe Schulungs- und Fortbildungsprogramme in Kooperation mit relevanten Partnerorganisationen. In Senioren-, Sozial- und Bildungseinrichtungen brauche es einheitliche Standards sowie eine bessere finanzielle Ausstattung für technische Infrastruktur und Personalqualifizierung.

Senioren bei der Entwicklung miteinbinden

Besonders wichtig ist dem Seniorenrat die verpflichtende Einbindung älterer Menschen und ihrer Interessenvertretungen bei der Entwicklung, Erforschung und Einführung von KI-Anwendungen. Zudem sollen Daten über die Lebenslagen von Seniorinnen und Senioren gezielt für gemeinwohlorientierte KI-Projekte genutzt werden. "Nur durch umfassende Information, aktive Einbeziehung älterer Menschen und klare Regulierung kann KI zur Stärkung von sozialer Teilhabe, Autonomie und gesellschaftlichem Fortschritt für alle Generationen beitragen", betonen Gerstorfer und Korosec.

(APA)

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