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Keine Vettel-Geschenke zum Abschied

Weltmeister will nächsten Schumacher-Rekord
Weltmeister will nächsten Schumacher-Rekord
Mark Webber sagt der ganzen Formel 1 Goodbye, Felipe Massa Ciao zu Ferrari - nur Sebastian Vettel will sich auch beim Saisonfinale nicht von seiner Siegesserie trennen. Auf Geschenke des vierfachen Weltmeisters auf dem legendären Autodromo Carlos Pace in Interlagos braucht niemand zu warten.
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Schon gar nicht sein Teamkollege Webber, der nach fünf gemeinsamen und zwölf Jahren in der Königsklasse zum letzten Mal an den Start gehen wird. “Es wäre großartig für ihn, dass letzte Rennen zu gewinnen. Was wäre das für eine Art auszusteigen”, meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Das Problem: “Sebastian will aber auch diesen Rekord ansteuern.” Sprich: 13 Siege in einer Saison. Einer fehlt noch. Vettel peilt auch diese Bestmarke seines einstigen Idols Michael Schumacher an, aufgestellt 2004, als Vettel noch ein Teenager war.

Tränenreiches Wochenende erwartet

Tränenreich dürfte es am Wochenende ohnehin zugehen. Vor allem Massa scheint der nahende Abschied von der Scuderia nach acht Jahren mit manchem Hoch, aber auch einigen Tiefs schon gewaltig ans Gemüt zu gehen. “Letztes Rennen, es wird emotional für Massa und Webber”, titelte er selbst bei Facebook über einem gemeinsamen Bild.

Ein anderes zeigt den gebürtigen Paulista gar schon mit weinerlichem Gesichtsausdruck und der Überschrift: “Good bye Ferrari.” Es dürfte aus jenem Jahr 2008 stammen, als sich Massa ausgerechnet bei seinem Heimrennen nach einem Sieg auch für Sekunden als Weltmeister fühlen durfte. In der letzten Kurve schnappte sich Lewis Hamilton mit einem Überholmanöver gegen Timo Glock aber den nötigen fünften Rang zurück. Massa war geschlagen, seither hat er kein Rennen mehr gewonnen.

Webber peilt zehnten Sieg an

Auch Webber blickte mit seinen 37 Jahren bereits zurück: Als kleiner Bub legte er sich ganz früh schlafen, ließ sich eine halbe Stunde vor Mitternacht wecken, um rechtzeitig zur Einführungsrunde vor dem Fernseher zu sitzen. “Ich habe es wirklich genossen, mit meinem Vater die Rennen zu schauen – auch wenn er recht häufig dabei eingeschlafen ist”, erzählte Webber auf seiner Website.

Nur zu gern würde er endlich seinen zehnten Sieg in der Königsklasse feiern und sich mit einer runden Zahl Richtung Sportwagenprogramm von Porsche verabschieden. Seinen bis dato letzten Erfolg feierte Webber am 8. Juli 2012 in Silverstone.

Sein übermächtiger Teamkollege hat seither 16 Grand Prix gewonnen. Und beim Großen Preis von Brasilien am Sonntag (Start 17.00 Uhr MEZ/live ORF1, RTL und Sky) soll der 17. als krönender Abschluss von Vettels bisher bester Saison in der Formel 1 folgen. “Es ist immer an den Montagen nach einem Erfolg, da fühlst du dich für einen Moment unbesiegbar”, sagte Vettel. Genau das will er wieder spüren und kündigte schon einmal an, nun “motivierter denn je an den Start” gehen zu wollen.

2010 gewann Vettel in Brasilien zum bisher einzigen Mal. Es war ein wichtiger Schritt zum WM-Triumph beim anschließenden Finale in Abu Dhabi, mit dem die Ära Vettel eingeläutet wurde. Zweifel an seiner Motivation braucht nach seinen Siegen in Abu Dhabi und Austin nach dem bereits feststehenden WM-Triumph niemand zu hegen.

Red Bull im Siegesrausch

Und während die Saison für die gedemütigte Konkurrenz besser sofort zu Ende wäre, kann die gesamte Red-Bull-Mannschaft vom Siegesrausch immer noch nicht genug kriegen. “Du musst nur in die Augen jedes einzelnen Teammitglieds schauen und du siehst die Motivation und den Willen, die weiter da sind”, betonte Horner. Die große Party nach dem Finale haben sie sich ohnehin redlich verdient.

Für Webber wird es eine Abschiedsfeier. Massa und er sind damit aber nicht allein. Pastor Maldonado wird den Platz für Massa bei Williams räumen – Zukunft ungeklärt. Sergio Perez muss sich von McLaren verabschieden. Wird es womöglich das letzte Rennen von Ross Brawn als Mercedes-Teamchef? Und was passiert mit Nico Hülkenberg?

Fest steht, dass die aktuellen Autos samt Motoren am frühen Sonntagabend mitteleuropäischer Zeit ausgedient haben werden. Die Saug-Aggregate werden verabschiedet. Die Formel 1 startet 2014 mit den Turbomotoren wieder neu durch.

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