Die letzte Vorlesung des FPÖ-nahen Historikers Lothar Höbelt in diesem Semester ist am frühen Dienstagabend an der Universität Wien ohne Störversuche über die Bühne gegangen. Sicherheitspersonal der Uni vor und im Saal sowie ein großes Polizeiaufgebot vor der Hochschule mussten nicht einschreiten.
Mehrere Störungen bei Höbelt-Vorlesung
Ab dem Herbst wurde die Vorlesung Höbelts zur Zweiten Republik von linken Demonstranten immer wieder gestört. Unter anderem wurden im Hörsaal Banner mit der Aufschrift "Kein Raum für Nazis an der Uni" hochgehalten. Daraufhin setzte sich ein Block Identitärer als "Gasthörer" in den Saal. In der Vorwoche eskalierte die Situation dann, als rund 100 großteils vermummte Demonstranten zur "antifaschistischen Blockade" aufriefen. Nach Tumulten, Eierwürfen und körperlichen Auseinandersetzungen kam es zu einem Polizeieinsatz, die Vorlesung konnte nicht stattfinden.
Am heutigen Dienstag fand die Vorlesung plangemäß statt - vor der Uni fuhren zahlreiche Polizeiwagen auf, im und vor dem Hörsaal hatte die Uni Sicherheitspersonal aufgeboten. Bei der Vorlesung hatten sich zahlreiche Medienvertreter sowie wieder Identitäre um Martin Sellner eingefunden. Störaktionen fanden weder vor noch im Hörsaal statt.
Höbelt kommentierte Vorfälle nicht
Höbelt ging mit keinem Wort auf die Vorfälle der vergangenen Wochen ein, erinnerte lediglich an die anstehende Prüfungsanmeldung und hielt seine Vorlesung - im Mittelpunkt stand der Aufstieg Bruno Kreiskys sowie die anschließende politische Entwicklung in Österreich bis in etwa zum EU-Beitritt.
Das letzte Wort hatten die Identitären bzw. in ihren Worten die "Patrioten": In den letzten Wochen sei die Vorlesung gestört worden - "man hat gesehen, was passiert, wenn wir Patrioten hier sind, die Vorlesung konnte ungestört stattfinden".
In der kommenden Woche finden nur mehr die Prüfungen statt. Im kommenden Semester widmet sich Höbelt dann dem Aufstieg der Habsburger von 1648 bis 1748.
(APA/red)
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